Wirtschaft Schon bald ist Schluss: Firmen-Patriarch Wolfgang Grupp kündigt Ende bei Trigema an

Wolfgang Grupp bei einer Veranstaltung. Der Trigema-Chef denkt nun ans Aufhören.
Wolfgang Grupp bei einer Veranstaltung. Der Trigema-Chef denkt nun ans Aufhören.

© Imago Images
Er gehört seit Jahrzehnten zu Deutschlands bekanntesten Unternehmenslenkern. Nun kündigt Trigema-Chef Wolfgang Grupp sein Ende im Unternehmen an – und verrät, wie es weitergehen soll.

Mit einer konsequenten Produktion in Deutschland schuf Wolfgang Grupp ein Alleinstellungsmerkmal für sein Textil-Unternehmen Trigema, die Fernsehwerbung mit einem Affen und etliche Talkshow-Auftritte machten ihn auch selbst zu einem weithin bekannten Unternehmer. Nun verriet Grupp, dass er bereits sehr konkret an sein Ende bei Trigema denkt – und auch schon klare Vorstellungen hat, wer das Unternehmen danach lenken soll.

Einfach wird die Übergabe mit Sicherheit nicht, denn Grupp ist ein Unternehmer "alter Schule": Trigema führt er als eingetragener Kaufmann, haftet also für alle Fehler des Unternehmens im Zweifelsfall mit seinem privaten Vermögen. Dass Trigema für ihn nicht nur ein lukratives Geschäft ist, zeigt auch ein weiteres Detail: Grupp wohnt in einer Villa direkt gegenüber dem Sitz des Unternehmens, kann so jederzeit schnell in die Firma gelangen.

Nur echt mit Affe: Die firmeneigene Tankstelle.
Nur echt mit Affe: Die firmeneigene Tankstelle.
© Imago Images

Trotz aller Verbundenheit: Nach mehreren Jahrzehnten an der Spitze von Trigema denkt Wolfgang Grupp nun ans Aufhören, wie er "Forbes" in einem Interview mitteilte. Und diese Gedanken sind schon sehr konkret: Noch in diesem Jahr möchte Grupp im Alter von 81 Jahren seine gesamten Anteile an seine Frau Elisabeth Grupp übergeben. Lange soll aber auch die nicht am Ruder bleiben: Innerhalb von nur sechs Monaten soll das Unternehmen final an eines der beiden Kinder Bonita oder Wolfgang Grupp Junior gehen.

Laut dem schwäbischen Unternehmen ein geschickter Schachzug, um weniger Steuern zahlen zu müssen: Die kurze Zeit sei laut Grupp not­wendig, um nicht doppelt Erbschafts­steuer zahlen zu müssen. Ob letztlich Bonita oder Wolfgang Junior an der Spitze des Unternehmens stehen soll, ist übrigens noch offen: Diese Entscheidung soll laut Grupp seine Frau entscheiden. Beide hatten ihm schon vor zehn Jahren das Versprechen gegeben, das Unternehmen in seinem Sinne weiterzuführen.

Quelle: "Forbes"

PRODUKTE & TIPPS