AKTIENNEWS HypoVereinsbank macht im ersten Quartal weniger Gewinn

Die HypoVereinsbank ist mit einem deutlichen Gewinnrückgang ins neue Jahr gestartet. Das Ergebnis vor Steuern fiel im ersten Quartal um knapp 44 Prozent auf 433 Millionen Euro.

Die zweitgrößte deutsche Bank hatte allerdings den Gewinn im ersten Quartal 2001 durch einen Beteiligungsverkauf sprunghaft gesteigert. Aber auch die schwache Konjunktur machte dem zweitgrößten deutschen Kreditinstitut weiter schwer zu schaffen. Analysten hatten wegen dieses Sondereffekts bereits mit einem Gewinnrückgang im ersten Quartal 2002 gerechnet. Dennoch gab der Kurs der Aktie am Mittwochvormittag um 2,5 Prozent auf 38,80 Euro nach und gehörte damit zu den größten Verlierern im Deutschen Aktienindex DAX. Im Schlussquartal 2001 hatte die HypoVereinsbank die Aktionäre noch mit einem überraschend hohen Gewinn vor Steuern von 456 Millionen Euro erfreut.

Angesichts der gestiegenen Zahl von Unternehmensinsolvenzen erhöhte die Bank ihre Kreditrisikovorsorge um 43 Prozent auf 527 Millionen Euro. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bank die Risikovorsorge im Laufe des Jahres erhöht. Auch für das laufende Jahr schloss die HypoVereinsbank eine weitere Aufstockung nicht aus. Wegen der anhaltend schwachen Konjunktur sei die erforderliche Kreditrisikovorsorge für das Gesamtjahr noch nicht abschließend prognostizierbar, hieß es.

Die Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung bremste auch die Gewinne der Bank aus dem Wertpapierhandel und dem Depotgeschäft. Der Provisionsüberschuss blieb in den ersten drei Monaten mit 721 Millionen Euro um sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Dank erfolgreicher zins- und währungsbedingter Geschäfte stieg das Handelsergebnis hingegen um 81 Prozent auf 264 Millionen Euro an.

Im ersten Quartal des vergangenen Jahres hatte die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (München) stark von einem Erlös aus dem Verkauf der Vermögensberatung Foreign&Colonial in Höhe von 370 Millionen Euro profitiert. Außerdem war erstmals die Bank Austria einbezogen worden. Ohne diese Sondereffekte seien die operativen Erträge im ersten Quartal 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent gestiegen.

Wegen der sinkenden Gewinne hatte die HypoVereinsbank im vergangenen Jahr radikale Umstrukturierungen eingeleitet. Weltweit sollen 9.100 Arbeitsplätze gestrichen und zahlreiche Filialen geschlossen werden. In den ersten drei Monaten ging die Zahl der Beschäftigten um 1.430 auf 68.090 Mitarbeiter zurück.

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