Aufkauf Nike übernimmt Sportschuh-Hersteller Converse

Dass Nike-Artikel nicht ganz billig sind, ist bekannt. Converse spielt dagegen in einer günstigeren Liga - und ist damit für Nike ein gefundenes Fressen, um sich auch im Niedrigpreissektor breit zu machen.

Der US-Sportartikelhersteller Nike hat am Mittwoch den Kauf des Sportschuh-Herstellers Converse Inc. für 305 Millionen Dollar angekündigt. Damit versucht Nike nach Ansicht von Analysten, seine Position im Massenmarkt und im Niedrigpreissektor zu stärken.

Erstmal ändert sich nix

Zu den Auswirkungen des Kaufs auf den Gewinn des weltgrößten Sportschuh-Herstellers wollte sich eine Unternehmenssprecherin nicht äußern. Converse soll als eigene Marke bestehen bleiben und mit dem bisherigen Management als Tochterunternehmen von Nike arbeiten.

'Leinentreter' wieder hip

Converse ist am Sportmode-Markt vor allem mit seinen klassischen Leinenturnschuhen vertreten. Die Popularität derartiger Schuhe der deutschen Nike-Konkurrenten Adidas und Puma ist deutlich gestiegen. Dem Kauf muss noch von der Wettbewerbsaufsichtsbehörde zugestimmt werden.

"Keine Auswirkungen" für Puma und Adidas

Die Auswirkungen auf die deutsche Konkurrenz wurde von Analysten als gering eingeschätzt. "Grundsätzlich ist das keine große Sache", meint auch Daniela Dörr vom Bankhaus Metzler. Nike mit einem Umsatz von über zehn Milliarden Dollar kauft sich damit einfach weitere 200 Millionen dazu. Auf die US-Pläne der beiden deutschen Sportartikelhersteller Adidas-Salomon und Puma dürfte das keine Auswirkungen haben. Volker Hergert von der Bankgesellschaft Berlin glaubt, Nike wolle damit möglicherweise ein neues Marktsegment besetzen, das für die beiden deutschen Anbieter nicht im Mittelpunkt steht. Die Adidas- und die Puma-Aktien blieben jedenfalls im Vormittagsgeschäft am Donnerstag gegen den Trend auf ihrem jeweiligen Vortagesniveau.

Eigentlich gute Ergänzung

"Beide Marken (Nike und Converse) ergänzen sich aber schon ganz gut", sagte Paul Sibianu von der WGZ Bank. Während Nike eher hochwertige Schuhe produziert, ist Converse eher im preisgünstigeren und auf Freizeit ausgerichteten Bereich vertreten. "Durch die Übernahme stärkt Nike die Wettbewerbsfähigkeit auf dem wichtigen US-Markt. Damit wird der Abstand zu Adidas noch größer. Wenn Adidas diesen schließen will, geht das eigentlich nur über eine Akquisition. Konkrete Pläne gibt es aber wohl nicht", sagte Sibianu.