Trotz der Forderungen von Sozialverbänden, Gewerkschaften und einigen Parteien lehnt Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, die Erhöhung der monatlichen Hartz-IV-Zahlung von derzeit 446 Euro (zuzüglich Wohnkosten) auf 600 Euro ab. Den Wunsch nach einer Erhöhung kommentiert er gegenüber der "Zeit" mit dem Satz: "Ich bezweifle, dass jemand mit 600 Euro deutlich zufriedener wäre."
Der ehemalige Hamburger Sozialsenator sei selbst unter finanziell knappen Verhältnissen aufgewachsen. Er hätte sich sein Studium mit dem Fegen des Hofes beim Versanddienstleisters "OTTO" finanziert. Daher seine Einstellung: "Wer sorgenlos leben möchte, der muss sich berappeln und möglichst gut entlohnte Arbeit finden." Man könne es nicht immer alles auf die Grundsicherung schieben.
Die Kassiererin bei Aldi
Der SPD-Politiker warnt davor, diejenigen zu überfordern, die für die Grundsicherung aufkommen: Arbeitnehmer und Steuerzahler. Gleichzeitig merkt er an, dass auch bei regulär Berufstätigen vom Gehalt manchmal nicht viel mehr übrigbleibe als der Hartz-IV-Betrag. Gegenüber der "Zeit" äußert er: "Dazu gehört ja auch die Kassiererin bei Aldi, die möglicherweise netto nicht viel mehr hat als der Empfänger von Grundsicherung."