Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt Lettland grünes Licht für die Euro-Einführung. In ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konvergenzreport zur Euro-Fähigkeit Lettlands schreibt die Notenbank, dass das osteuropäische Land alle Kriterien für den Beitritt in die Währungsunion erfüllt. Der kleine Staat mit rund zwei Millionen Bürgern halte alle Maastricht-Kriterien ein. Die EU-Kommission hat daher die Euro-Einführung zum 1. Januar kommenden Jahres empfohlen.
Das ist Lettland
- Hauptstadt: Riga
- Größe: etwa 64.600 Quadratkilometer - dreimal so groß wie Hessen
- Einwohner: etwa zwei Millionen, davon fast 30 Prozent Russen
- Staatsoberhaupt: Andris Berzins
- Regierungschef: Valdis Dombrovskis
- EU-Beitritt: 2004, seit Ende 2007 Mitglied im Schengen-Raum
- Wirtschaftswachstum 2012: 5,6 Prozent
Bedenken hat die Notenbank allerdings wegen des hohen Anteils ausländischer Spareinlagen, die auf den Konten lettischer Banken liegen - sie summieren sich laut EZB auf etwa 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Diese seien ein "wichtiges Risiko für die Finanzstabilität" des Landes, schreibt die EZB.
Zudem hat die EZB ähnlich wie bereits bei dem zuletzt der Euro-Zone beigetretenen Estland Bedenken, dass Lettland auf mittlere Sicht nicht in der Lage ist, eine niedrige Teuerung zu halten. Wegen des Aufholprozesses zu den anderen Euro-Ländern seien in den kommenden Jahren steigende Inflationsraten zu befürchten. Im vergangenen Jahr lag die Teuerungsrate Lettlands bei 1,3 Prozent - einen geringeren Preisauftrieb hatte in Europa nur noch Schweden mit 0,8 Prozent.