Kategorie "Konzept" Von den Besten lernen

Woher Deutschlands Gründer ihre Ideen haben, was sie nervt, wovon sie träumen - sieben Fragen an die besten Start-ups 2004.

Sieger in der Kategorie "Konzept"

Firma: Promeos (Erlangen) - Entwicklung und Produktion von Porenbrennern für Öl und Gas.
Gründer: Jochen Volkert, 35, verheiratet, drei Kinder, Doktor in Chemie-Ingenieurwesen.

Wie kamen Sie auf die Geschäftsidee?

Sie fiel mir ein während meiner Doktorarbeit vor nunmehr sechs Jahren. Von da an ist die Idee immer weiter entwickelt worden.

Warum gerade jetzt gründen?

Es gibt nichts Spannenderes. Und wer weiß, ob ich noch mal solch eine Basistechnologie an die Hand bekomme.

Wie sind Sie an Startkapital gekommen?

Zuerst über Familie und Freunde, dann über zwei Unternehmer aus der Region.

Bürokratie - was war das Schlimmste?

Mit dem Amtsrichter in dessen Stube Akten, Urkunden und Dokumente sortieren.

Ihr wichtigster Ratgeber?

Die Familie - zuvorderst meine Frau, dann Vater und Brüder. Das erdet. Und: der eigene Bauch!

Ihre Wochenarbeitszeit?

30 bis 100 Stunden, also extrem unterschiedlich. Wichtig: Einmal unter der Woche und am Wochenende ist Familienzeit.

Ihr größter Traum?

Träumen sollen andere, ich hätte Wünsche: Bücher schreiben, zum Beispiel "Deutsche Geschichte auf 20 Seiten". Und: Meine Idee einer Kinderfonds-Stiftung umsetzen, politisch/gesellschaftlich Einfluss nehmen, um im Land etwas zu verändern.

Nominiert in der Kategorie "Konzept"

Firma: Ecmtec (Holzgerlingen) - Spezialmaschinenbau zur Präzisionsbearbeitung von Bauelementen der Mikrosystem- und Nanotechnik.
Gründer: Thomas Gmelin, 34, verheiratet, ein Kind, Diplom in Maschinenbau.

Wie kamen Sie auf die Geschäftsidee?

In einem spanischen Restaurant. Da wurde klar, dass wir die von meinem Mitgründer Rolf Schuster entwickelte Technologie selbst vermarkten sollten.

Warum gerade jetzt gründen?

Man kann nicht warten, bis es Japaner oder andere machen. Jede Stunde zählt.

Wie sind Sie an Startkapital gekommen?

Noch gar nicht. Im Augenblick finanzieren wir uns mit Eigenmitteln. Risikofinanziers sind derzeit allgemein zurückhaltend, und unser Marktpotenzial ist schwer abschätzbar, da wir etwas völlig Neues anbieten. Glücklicherweise haben wir ein innovatives, mittelständisches Unternehmen gefunden, mit dem wir durch eine Kooperation unser Ziel erreichen werden.

Bürokratie - was war das Schlimmste?

Die Unorganisiertheit und Mutlosigkeit in Behörden, etwas zu entscheiden.

Ihr wichtigster Ratgeber?

Die Familie, insbesondere meine Eltern, die selbst Unternehmer sind.

Ihre Wochenarbeitszeit?

Unfassbar.

Ihr größter Traum?

Meine unternehmerische Vision erfolgreich umsetzen.

Nominiert in der Kategorie "Konzept"

Firma: Ageto (Jena) - Software für Verkäufer auf Internet-Marktplätzen.
Gründer: Sascha Sauer (links, mit Partner Sirko Schneppe), 33, verheiratet, zwei Kinder, Diplom-Wirtschaftsinformatiker.

Wie kamen Sie auf die Geschäftsidee?

Von Frühjahr 2003 an in Dauerdiskussionen mit Mitgründer Sirko Schneppe.

Warum gerade jetzt gründen?

Wir wollen selbst etwas in der Region bewegen und zeigen, dass es mit Mut funktioniert.

Wie sind Sie an Startkapital gekommen?

Wir haben eigene Ersparnisse genommen.

Bürokratie - was war das Schlimmste?

Der Wust beim Amtsgericht - überraschend gut dagegen das örtliche Arbeitsamt.

Ihr wichtigster Ratgeber?

Meine Frau, von Beruf Volkswirtin.

Ihre Wochenarbeitszeit?

60 bis 70 Stunden.

Ihr größter Traum?

Eine Weltreise mit der Familie.

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Interviews: Frank Donovitz

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