"Unser Ziel ist es (2003) eine Fünf vorne bei der Absatzzahl zu haben trotz eines flachen Marktes", sagte Konzernchef Bernd Pischetsrieder am Sonntag zu Journalisten am Rande der Autoschau in Detroit. Zur Gewinn und Umsatzerwartung für dieses Jahr sagte der VW-Chef, "Bullish" sei zwar das falsche Wort. Dennoch sei er zuversichtlich. Im vergangenen Jahr verkaufte der VW-Konzern weltweit rund 4,98 Millionen Fahrzeuge und damit 1,9 Prozent weniger als 2001. Zur Ergebnisentwicklung des vergangenen Jahres wollte sich Pischetsrieder nicht äußern. Früheren Prognosen zu Folge erwartet der Autobauer für das Gesamtjahr 2002 einen Vorsteuergewinn von rund vier Milliarden Euro. Zudem sagte Pischetsrieder, Volkswagen habe kein Interesse an Marken des Fiat-Konzerns.
Neue Modellstarts 2003 sollen Absatz ankurbeln
Der VW-Konzern befindet sich aktuell in einer eher schwachen Phase seines Produkt-Zyklus. Schlüsselmodelle wie der Golf oder der Passat wirken im Vergleich zu jüngeren Modellen der Konkurrenten nicht mehr ganz so frisch. Die erreichte Absatzzahl für 2002 liegt aber dennoch im Rahmen früherer Konzernprognosen, in denen etwas weniger als fünf Millionen verkaufte Fahrzeuge in Aussicht gestellt wurden. Für dieses Jahr setzt VW beim Absatz insbesondere auf den Marktstart neuer Modelle, darunter etwa eine neue Version des Golf oder den neuen Kompaktvan Touran.
"Der Schlüssel aber ist, dass die am schnellsten wachsenden Segmente die sind, in die wir hineingehen", sagte der VW-Chef weiter. VW strebt mit seiner neuen Luxus-Limousine Phaeton und mit dem neuen sportlichen Geländewagen (SUV) Touareg nun auch in die oberen Marktsegmente. Die Nachfrage nach Fahrzeugen der Premium-Marken reagiert üblicherweise weniger auf konjunkturelle Schwankungen als die nach Modellen für den Massenmarkt. Zudem sind bei den Premium-Marken die Gewinnmargen der Autokonzerne höher.
Nach Einschätzung von VW-Vorstand Robert Büchelhofer sind für dieses Jahr eher stagnierende Märkte in Europa und in den USA zu erwarten. Das Wachstum im kommenden Jahr werde vor allem aus Asien her stammen, insbesondere China, sagte er. Dort ist VW mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent Marktführer.
VW-Chef: "Kein Interesse an Fiat-Marken"
Ferner bekräftigte der VW-Chef frühere Aussagen aus dem Konzern, wonach die Wolfsburger kein Interesse am wirtschaftlich angeschlagenen italienischen Autohersteller Fiat haben. Im vergangenen Monat hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass VW eventuell mit den Italienern eine Partnerschaft im Luxus-Segment eingehen könnte. Auf die Frage, ob VW an Teilen der Fiat-Gruppe, darunter die Marken Fiat, Lancia oder Alfa Romeo oder auch an den Marken Ferrari oder Maserati Interesse habe, sagte der Konzernchef: "Nein".
Zu Volkswagen gehören etwa die unter Ferdinand Piech, dem Vorgänger von Pischetsrieder, erworbenen Marken Lamborghini und Seat. Lamborghini gilt unter Branchenexperten als einer der Hauptkonkurrenten von Ferrari. Die Marke Seat wird als ein Wettbewerber von Alfa Romeo eingestuft.