Der BenQ-Betriebsrat hat erhebliche Zweifel an den von Siemens in Aussicht gestellten Jobs für die von der Entlassung bedrohten Mitarbeiter des Handy-Herstellers geäußert. Gesamtbetriebsratschef Michael Leucker sagte, die BenQ-Mitarbeiter hätten kaum eine reelle Chance auf freie Siemens-Stellen. Schon bei dem Verkauf der einstigen Siemens-Handysparte an den taiwanischen Konzern, sei festgelegt worden, dass BenQ-Mitarbeiter "für drei Jahre gleichwertig behandelt werden mit Mitarbeitern der Siemens AG bei internen Stellenausschreibungen", so Leucker.
Doch diesen versprochen Zugriff auf interne Stellen hätten die BenQ-Mitarbeiter "bis heute nicht bekommen", kritisiert der Betriebsrat. "Das sei ein Indiz, wie ernst Siemens das allen Anschein nach nimmt." Leucker fügte hinzu, die BenQ-Mitarbeiter fühlten sich von Siemens nach wie vor "enttäuscht und getäuscht".
Insolvenzverwalter Martin Prager wird am Donnerstag zunächst die Belegschaft über weitere Schritte informieren und lädt für den Nachmittag Vertreter der Länder Nordrhein-Westfalen und Bayern, der Siemens AG, der Bundesagentur für Arbeit und der IG Metall zu einem "runden Tisch" ein. Bereits am Vortag hatte das Unternehmen angekündigt, dass bereits noch im Oktober weit über 1000 der 3000 BenQ-Mitarbeiter freigestellt werden sollen, obwohl sie noch bis Jahresende Insolvenzgeld erhalten.