Betrug Glaxo verkauft Plörre als Vitaminsaft

Zwei neuseeländische Schülerinnen haben den Pharmakonzern Glaxo-Smith-Kline vorgeführt: Sie wiesen nach, dass Ribena-Fruchtsaft nicht, wie in der Werbung angegeben, vor Vitaminen strotzt, sondern gehaltlose Zuckerplörre ist. Nun wurde der Konzern zu einer Geldstrafe verurteilt.

Was als gesunder Saft mit viel Vitaminen angepriesen wurde, entpuppte sich als schlichtes Zuckergetränk. Wegen irreführender Werbung ist der britische Pharmariese und Ribena-Fruchstsafthersteller Glaxo-Smith-Kline am Dienstag in Neuseeland zu einer Geldstrafe von 227.500 neuseeländische Dollar (123.000 Euro) verurteilt worden.

Zwei Schülerinnen hatten mit Tests die Reklame des Konzerns widerlegt, wonach in den "Johannisbeeren in Ribena vier Mal so viel Vitamin C wie in Orangen" sei. Die Neuseeländerinnen konnten in dem auf Sirup basierenden Getränk kaum eine Spur des Vitamins nachweisen. Ein herkömmlicher Orangensaft brachte es sogar auf die vierfache Vitamin-C-Dosis.

"Wir sind überwältigt"

Neben der Geldstrafe wurde der Konzern zudem dazu verurteilt, Anzeigen in den wichtigsten Zeitungen des Landes zu schalten, um die Fehler zu korrigieren. Vor Gericht räumten Vertreter des Unternehmens ein, dass die Werbung bei Konsumenten einen falschen Eindruck hinterlassen haben könnte. Das Unternehmen habe es nicht absichtlich darauf angelegt, Konsumenten in die Irre zu führen.

Dass das Aufdecken des Etikettenschwindels letztlich zur Verurteilung führt, überraschte die Klägerinnen. "Wir sind völlig überwältigt, dass sich etwas, das wir als Konsumenten begonnen haben, zu so etwas Riesigem entwickelt", sagte sie eine der Schülerinnen einem Radiosender.

Glaxo-Smith-Kline ist mit etwas über 100.000 Mitarbeitern einer der fünf größten Pharmakonzerne der Welt. Das Unternehmen vertreibt Medikamente, aber auch Gesundheitsprodukte wie Dr. Best-Zahnbürsten und Odol-Mundwasser. Unter der Marke Ribena produziert Glaxo Johannisbeer-Drinks.

Reuters
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