Schon im November des Vorjahres sickerte durch, dass DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche mit dem Smart-Engagement nicht richtig glücklich sei. Zuletzt zitierte das "manager magazin" gut informierte Kreise, Zetsche sei offen für Beteiligungen "von zehn bis 100 Prozent". DaimlerChrysler hatte der Sparte vergangenes Jahr ein massives Sanierungsprogramm verordnet, nachdem Smarts Jahresverlust 600 Millionen Euro erreicht hatte. Nun sagte Zetsche der "Financial Times Deutschland", der Stuttgarter Autokonzern habe die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, Angebote für Smart zu sondieren. "Wir haben interessierten Parteien mitgeteilt, dass sie Goldman Sachs kontaktieren sollen", sagte Zetsche.
Alles ist möglich
Es könne um Offerten für eine Kooperation oder einen Kauf der Tochter gehen. Zetsche betonte, es bleibe beim Ziel, Smart bis zum kommenden Jahr in die Gewinnzone zu führen. Es handele sich aber nicht um einen "Plan B", so Zetsche. "Solange wir an Plan A arbeiten, gibt es keinen Plan B", sagte er. "Wir haben ein Team, das 2005 gut an der Kostenseite gearbeitet hat, etwas weniger gut auf der Marktseite." Das Smart-Team habe die volle Unterstützung des Konzerns. Das Gewinnziel für 2007 sei erreichbar. Dennoch sei DaimlerChrysler offen für Partnerschaften. Er schließe keine Möglichkeit der Kooperation aus, sagte Zetsche. Der Konzern habe hierbei "keinen proaktiven Pfad" beschritten.
Unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise berichtet die Zeitung jedoch weiter, Goldman Sachs suche aktiv nach Interessenten für Smart. Der Manager einer US-Investmentbank sagte nach Zeitungsangaben, Daimler müsse dafür zahlen, irgendjemandem Smart schmackhaft zu machen. "Man wäre verrückt, Smart zu nehmen. Aber es muss einen Preis geben, bei dem irgendeiner verrückt genug wäre."
Kleiner Silberstreif
Im Rahmen des Sanierungsprogramms wurde die Belegschaft in Böblingen von 1350 auf rund 760 Stellen nahezu halbiert und die Modellpalette auf das zweisitzige Modell und den Viersitzer "ForFour" zusammengestrichen. Im vergangenen Jahr konnte Smart seinen Absatz um 2,4 Prozent auf 143.000 Autos steigern. Es ist das siebte Jahr in Folge mit einem Absatzplus. Smart sieht sich auf gutem Weg, 2007 die Gewinnschwelle zu erreichen.