Deutsche Bahn ICE-Züge müssen noch öfter in die Werkstatt

Die Deutsche Bahn muss ihre Kontrollen an ICE-Achsen nach der Entdeckung von Rissen noch einmal verstärken. In den vergangenen anderthalb Jahren seien vier Risse bei den ICE mit elektrischer Neigetechnik festgestellt worden, bestätigte das Eisenbahnbundesamt.

Die ICE-Züge mit Neigetechnik der Deutschen Bahn müssen künftig noch öfter in die Werkstatt als bisher. Weil in den vergangenen eineinhalb Jahren vier Risse an Radsatzwellen entdeckt wurden, wies das Eisenbahn-Bundesamt das Unternehmen an, die Räder der Züge künftig alle 21.000 Kilometer statt alle 30.000 Kilometer mit Ultraschall auf Mängel zu untersuchen.

"Derartige Rissbildungen stellen, sofern sie nicht rechtzeitig erkannt werden, eine erhebliche Sicherheitsgefahr dar. Ein Bruch der betroffenen Radsatzwelle kann nicht ausgeschlossen werden", sagte der Sprecher der Behörde, Ralph Fischer, am Mittwoch der Nachrichtenagentur DAPD. Er bestätigte damit einen Bericht des Hessischen Rundfunks.

Eine besonders beanspruchte Variante der Züge, die eigentlich zwischen Stuttgart und Zürich auf der Gäubahn unterwegs ist, soll sogar alle 14.000 Kilometer statt bisher alle 20.000 Kilometer getestet werden. Auf der Route werden bereits herkömmliche InterCity-Waggons der Schweizerischen Bundesbahnen eingesetzt.

Die Deutsche Bahn geht nach eigenen Angaben davon aus, dass es trotz der häufigeren Werkstattbesuche keine unmittelbaren Einschränkungen für Fahrgäste geben wird. Man sei bemüht, Fahrzeugengpässe weitestgehend zu vermeiden, erklärte das Unternehmen.

Die Bahn hat von den ICE-Zügen mit Neigetechnik etwa 70 Modelle. Sie sollen Fahrzeiten auf kurvenreichen Strecken verkürzen, sind aber im Vergleich zu herkömmlichen Zügen störungsanfälliger. Ursprünglich war geplant, die Achsen nur alle 240.000 Kilometer und damit etwa zweimal im Jahr zu überprüfen.

ICE-T-Züge sind derzeit vor allem auf den Verbindungen Berlin-Leipzig-München, Dortmund-Frankfurt-Nürnberg-Passau-Wien und Frankfurt-Leipzig-Dresden im Einsatz.

Reuters
APN/Reuters