Die Deutsche Post hat einen Bericht dementiert, wonach sie angeblich ihre 900 Filialen aufgeben will. Das Bielefelder "Westfalen-Blatt" beruft sich auf Angaben der Gewerkschaft Verdi und des Postagenturnehmerverbandes. Demnach wären 4000 Mitarbeiter von Schließungen der Filialen betroffen. Dienstleistungen wie Paketannahme und Briefmarkenverkauf sollen in Zukunft bundesweit nur noch in 855 Postbanken und in privaten Partner-Filialen angeboten werden, schreibt die Zeitung.
Der Sprecher der Deutschen Post AG, Martin Dopychai, sagte der Nachrichtenagentur AP, der Bericht sei "völliger Käse, er stimmt überhaupt nicht". Von einer Verringerung der Zahl der Poststellen könne nicht die Rede sein. Das Unternehmen habe im Gegenteil erst im Herbst 600 Filialen neu eröffnet, und Postchef Klaus Zumwinkel bereits betont, dass die Zahl definitiv nicht unter dem jetzigen Stand verringert werde. Der Trend sei eher ein Ausbau des Filialnetzes, sagte der Sprecher. Die Deutsche Post schaue allenfalls, wo sie vielleicht eigene Filialen in Postagenturen umwandeln könne.
Postsprecher Achim Gahr sagte dem "Westfalen-Blatt", das Partner-Konzept habe sich bewährt und werde ausgebaut. Das gesamte Filialnetz werde überprüft. Neben den 7100 privaten Postagenturen gebe es 3700 Postservice-Shops und 1000 Post-Points. Der Vorsitzende des Postagenturnehmerverbandes (Pagd), Torsten Modery, sagte der Zeitung, bei jeder Umwandlung einer Filiale in eine private Agentur spare das Unternehmen 60 Prozent der Kosten. Die Gewerkschaft werde alles unternehmen, weitere Schließungen zu verhindern, sagte der Vorsitzende der Verdi-Betriebsgruppe Filialen in Detmold, Ernst-August Rekarte, dem Blatt.