In den deutschen Unternehmen hat sich die Stimmung zu Jahresbeginn überraschend verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar auf 103,4 Punkte nach 103,0 Zählern im Dezember, wie das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Donnerstag mitteilte. Damit bremste das wichtigste deutsche Stimmungsbarometer seine jüngste Talfahrt. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 102,2 Zähler gerechnet. "Insgesamt präsentiert sich die gewerbliche Wirtschaft in einer robusten Verfassung", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn zu der Umfrage unter 7000 Unternehmen.
Die Firmen beurteilten ihre Lage schlechter als zuletzt, blickten aber wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Der Lageindex fiel auf 107,9 von 108,1 Punkten, während der Index für die Erwartungen überraschend auf 99,0 von 98,2 Punkten stieg. Der jüngste Börsencrash weltweit spiegelt sich im Geschäftsklima nicht wider, da die Umfrage nach Ifo-Angaben zu Wochenbeginn bereits weitgehend abgeschlossen war.
Dennoch sagte Andreas Ress von Unicredit: "Das ist eine sehr positive Überraschung, mit der ich absolut nicht gerechnet habe in einem Umfeld, in dem die US-Wirtschaft deutlich an Fahrt verloren hat und viel über Rezession geredet wird." Wegen der Immobilien- und Finanzmarktkrise sieht die Bundesregierung steigende Risiken und erwartet in diesem Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent. Anders als die USA plant sie aber derzeit kein Konjunkturprogramm.
Deutschland | Januar 2008 | Dezember 2007 |
Geschäftsklima | 103,4 | 103,0 |
Geschäftsbeurteilung | 107,9 | 108,1 |
Geschäftserwartung | 99,0 |