Der Gewinn des Autozulieferers Continental ist wegen der hohen Zinsen zur Finanzierung der Siemens-Autoelektroniksparte VDO im Halbjahr deutlich geschrumpft. Der Nettogewinn sank um 37 Prozent auf 361 Millionen Euro, wie Conti in Hannover mitteilte. Vor Zinsen und Steuern verdiente der Konzern mit 912 Millionen Euro in etwa so viel wie vor Jahresfrist. Der Umsatz legte wegen VDO auf 13,3 (Vorjahr 8) Milliarden Euro zu, die Umsatzrendite sank auf 6,9 (11,4) Prozent. Vor Sondereffekten verdiente Conti 1,23 Milliarden (944 Mio) Euro.
Der fränkische Wälzlager-Spezialist Schaeffler will Conti für elf Milliarden Euro übernehmen, der Vorstand wehrt sich allerdings gegen den Einstieg.
Im zweiten Quartal verbuchte Conti bei einem Umsatzanstieg auf 6,6 (4) Milliarden Euro ein Betriebsergebnis von 456 (474) Millionen Euro. Der Überschuss sank auf 194 (303) Millionen Euro. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen von Branchenexperten, die im Schnitt mit einem Überschuss von 172 Millionen und einem Betriebsergebnis von 441 Millionen Euro gerechnet hatten.
Conti bekräftigte seine Prognose für 2008. "Wir gehen nach einem soliden Start im ersten Quartal und einem überzeugenden zweiten Quartal davon aus, wie geplant einen Umsatz von mehr als 26,4 Milliarden Euro zu erreichen, wenngleich dieses Ziel insbesondere durch die deutlichen Produktionskürzungen in den USA schwieriger zu erreichen sein wird", sagte Vorstandschef Manfred Wennemer. Die Ebit-Marge soll den um Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation von VDO, um Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen angepassten Vergleichswert 2007 von 9,3 Prozent übertreffen.