Die Corona-Pandemie sorgt weltweit für wirtschaftliche Verwerfungen, für einige Superreiche läuft es finanziell dagegen bestens. Allen voran für Amazon-Chef Jeff Bezos, den ohnehin schon reichsten Menschen des Planeten. Nun hat Bezos eine weitere historische Rekordmarke geknackt. Als erster Mensch in der Geschichte verfügt der 56-Jährige über ein Vermögen von mehr als 200 Milliarden US-Dollar. Das ergeben Berechnungen von Forbes wie auch von Bloomberg, die beide regelmäßig renommierte Reichenlisten herausgeben.
Laut dem "Bloomberg Billionaires Index" stieg Bezos' Vermögen am Mittwoch auf 202 Milliarden US-Dollar. Er ist damit satte 78 Milliarden Dollar reicher als Bill Gates, die Nummer zwei der Liste. Forbes führte Bezos am Mittwoch sogar mit 205 Milliarden Dollar Vermögen und fast 90 Milliarden Vorsprung auf Gates. Selbst unter Berücksichtigung der Inflation sei Bezos' Vermögen wohl das größte, das jemals ein Mensch angehäuft habe, schreibt Forbes. Erst 2018 hatte sein Vermögen die Marke von 150 Milliarden durchbrochen.
Amazon in der Krise auf Rekordkurs
Den neuen Meilenstein erreichte Bezos, obwohl er gerade erst die wohl teuerste Scheidung der Geschichte hinter sich hat. Im vergangenen Jahr hatte er sich von seiner langjährigen Ehefrau MacKenzie Bezos, heute MacKenzie Scott, scheiden lassen. Scott erhielt im Rahmen der Scheidungsvereinbarung ein Viertel von Jeff Bezos's Amazon-Aktien, etwa vier Prozent der Firma. Scott findet sich nun mit rund 65 Milliarden Dollar selbst als eine der vermögendsten Einzelpersonen auf den Reichenlisten wieder. Forbes führt sie als Nummer 14 der Welt und zweitreichste Frau hinter L'Oreal-Erbin Francoise Bettencourt Meyers.
Jeff Bezos wird es gut verkraften können. Sein Reichtum beruht nach wie vor hauptsächlich auf seinen Anteilen an Amazon, die geschätzt 90 Prozent seines Vermögens ausmachen. Und die 11 Prozent, die er noch an seiner Firma hält, sind mehr wert denn je. Der mächtige Onlineriese hat im Corona-Jahr 2020 noch einmal neue Höhenflüge hingelegt, seit Jahresbeginn stieg der Börsenkurs um rund 80 Prozent. Amazon profitiert von der massiven Verschiebung des Konsums hin zu Onlinebestellungen. Um die Nachfrage befriedigen zu können, werden allein in den USA Zehntausende zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Neben Amazon, das er 1994 gründete, besitzt Bezos unter anderem auch die Washington Post und das Raumfahrtunternehmen Blue Origin.
Bezos ist nicht der einzige milliardenschwere Unternehmer, der vom aktuellen Tech-Boom profitiert. Erst kürzlich hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar Vermögen durchbrochen und sich hinter Bezos und Gates auf Rang drei der Superreichen vorgeschoben. Nicht weit entfernt ist auch Tesla-Chef Elon Musk, der nach Bloomberg-Berechnungen seit Neuestem ebenfalls 100 Milliarden Dollar schwer ist.