Big Data beim Discounter Wer kauft was bei welchem Wetter? Lidl will in großem Stil Daten sammeln

Amazon lässt grüßen: Lidl investiert Millionen in Technologien, die das Verhalten der Kunden analysieren. Ausgewertet werden nicht nur Kassenbons, sondern beispielsweise auch das Wetter.

Der Erfolg von Amazon beruht vor allem darauf, dass das Unternehmen so verdammt gut über seine Kunden Bescheid weiß. Der Online-Riese hat die Analyse von Kundendaten zur Meisterschaft getrieben. Aber auch in der Offline-Welt wird Datenanalyse immer wichtiger. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, plant nun der Discounter Lidl eine großangelegte Big-Data-Offensive.

Lidl investiert demnach einen guten zweistelligen Millionenbetrag in moderne IT-Systeme, die das Verhalten der Kunden systematisch analysieren sollen. Der Discounter gehe dabei so konsequent vor, wie kaum ein anderer Lebensmittelhändler, berichtet das Branchenblatt. "Eine moderne und flexible Business-Intelligence- und Analytics-Landschaft wird im Handel immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor", sagte Lidls IT-Vorstand Alexander Sonnenmoser der Zeitung.

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Wofür steht der Name Lidl eigentlich?

Lidl analysiert Kassenbons und Wetterlage

Im Fokus steht zunächst die Analyse von Kassenbons. Jeden Tag laufen über die Scannerkassen in den Filialen Unmengen von Daten ein. Diese will das Unternehmen künftig besser nutzen - etwa durch schnelle und umfassende Analysen, welche Produkte wann und mit welchen anderen Produkten zusammen gekauft werden. Die Auswertung der Kassenbons soll aber auch mit externen Daten verknüpft werden, etwa Wetterinformationen.

Ziel ist es, Sortimente, Preise, Kundenansprache und Promo-Aktionen zu optimieren - und am Ende natürlich mehr zu verkaufen. Die Vielfalt der neuen Technologien und die Vehemenz in der Umsetzung deute darauf hin, dass Lidl langfristig weit mehr vorhat als nur die klassische Auswertung von Bondaten, schreibt die "Lebensmittelzeitung": "In Zukunft dürften die Neckarsulmer die modernisierte IT-Landschaft nutzen, um Daten aus Webshops und mobilen Anwendungen sowie die Informationen aus Sozialen Medien in Echtzeit-Analysen, Prognosen und Simulationen einfließen zu lassen."