MEDIEN Bertelsmann-Chef baut Unternehmensführung um

Unter dem neuen Bertelsmann-Chef Gunther Thielen werden die Strukturen des Medien-Konzerns deutlich verändert. Auch ein Arbeitsplatzabbau wurde angekündigt.

Zentrale Stabsabteilungen sollen abgebaut und damit auch Arbeitsplätze eingespart werden. Ziel ist es, zur dezentralen Organisationsform zurückzukehren, schrieb Thielen am Freitag in einem Brief an die Mitarbeiter. Er hatte das Amt nach dem Weggang von Vorstandschef Thomas Middelhoff Ende Juli übernommen.

Zentrale Bereiche werden aufgelöst

Im Zuge der Strukturänderungen werden bislang zentrale Bereiche des Unternehmens (BeCapital, Corporate Executive Council und Office of the Chairman) aufgelöst. Die Position des Chief Operating Officers wurde abgeschafft. Veränderungen betreffen auch andere Abteilungen (Content Network, Corporate Development und Corporate Communications). »In den genannten Bereichen wird sich ein Wegfall von Arbeitsplätzen nicht vermeiden lassen«, hieß es in dem Schreiben. »Diesen schwerwiegenden Einschnitt bedauere ich sehr. Aber Dezentralisation bedeutet auch: Wir müssen die Arbeit vermehrt direkt in den Bereichen und Firmen erledigen.«

Neue Zuständigkeiten im Vorstand

Auch im Vorstand wurden die Zuständigkeiten neu organisiert: Das Corporate Center wird künftig von Finanzvorstand Siegfried Luther und Thielen geleitet. Ein neues Executive Board Council soll die Arbeit der Unternehmensbereiche unterstützen. Es besteht aus vier Teams: BMG-Chef Rolf Schmidt-Holtz wird gemeinsam mit Edgar Berger das Corporate Network und Synergiethemen verantworten, der Chef von BertelsmannSpringer, Arnold Bahlmann, mit Ragnar Nilsson das Thema Information Technology und Arvato-Chef Hartmut Ostrowski mit Johannes Mohn den Bereich Media Technology. Thielen leitet mit Michael Hansen den Bereich Corporate Development.

Erweiterte Aufgabengebiete

Die Vorstandsmitglieder erhalten darüber hinaus auch zusätzliche thematische Zuständigkeiten: Gruner+Jahr-Chef Bernd Kundrun ist Ansprechpartner für das Thema Marketing, Arvato-Chef Hartmut Ostrowski für Logistik, Random House-Chef Peter Olson für die US-Töchter und Thielen für europäische Firmen.