Freude in München: Durch das Geschäft seien 84 Millionen Dollar in die Kassen geflossen, teilte die EM.TV & Merchandising AG am Freitag mit. Der angeschlagene Medienkonzern hatte ursprünglich mit einem Betrag von bis zu 89 Millionen Dollar gerechnet, aber bereits darauf hingewiesen, dass sich die Summe durch Schwankungen beim Betriebskapital noch verändern könnte. EM.TV hatte das US-Unternehmen im Mai im Rahmen eines Notverkaufs an die Kinder des Firmengründers abgegeben und sich damit vorläufig das Überleben gesichert.
Bankkredit endlich getilgt
Mit dem Vollzug sei nun die letzte Tranche eines Bankkredits in Höhe von 12,5 Millionen Euro getilgt worden, hieß es in einer Mitteilung. Seine Liquidität sieht das Unternehmen damit nach derzeitigem Planungsstand "bis weit ins Jahr 2004 hinein gesichert". Bis Ende des ersten Quartals waren die liquiden Mittel von EM.TV auf 80,8 Millionen Euro zusammengeschrumpft. Wegen einer Wandelanleihe in Höhe von 469 Millionen Euro, die 2005 fällig wird, steht das Unternehmen erheblich unter Druck. Firmengründer Thomas Haffa hatte die Schuldverschreibung initiiert, um unter anderem die Übernahme von Jim Henson zu finanzieren.
Nächstes Problem: Wandelanleihe
Derzeit lotet EM.TV mit Gläubigern Möglichkeiten zur Lösung dieses Problems aus. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin besteht weiter das Ziel, bis zum Jahresende eine Lösung zu finden. "Man braucht kein Bilanzexperte zu sein, um zu erkennen, dass die Rückzahlung aus heutiger Sicht nicht gesichert ist", hatte Konzernchef Werner Klatten kürzlich bei der Hauptversammlung eingeräumt.