Die Gegner von Donald Trump können immer noch nicht fassen, dass dieser Mann ihr neuer Präsident sein soll. Davon zeugen nicht nur die Proteste auf den Straßen, auch eine Schuhfirma bekommt die ohnmächtige Wut der enttäuschten Wähler zu spüren. Wegen eines Trump-freundlichen Kommentars nach der US-Wahl, steht die Sneakers-Marke New Balance im Shitstorm ihrer Kunden.
Auslöser ist ein Zitat des PR-Chefs von New Balance gegenüber "Wall Street Journal"-Reporterin Sara Germano, demzufolge die Firma Trumps handelspolitische Pläne unterstützt: "Bei der Obama-Regierung stießen wir auf taube Ohren und ehrlich gesagt glauben wir, dass die Dinge mit dem gewählten Präsidenten Trump in die richtige Richtung gehen." Die Aussage bezieht sich auf das transpazifische Handelsabkommen TPP, das Obama vorantrieb und von Trump abgelehnt wird.
New Balance in Flammen
Dass die Firma, die ihre Schuhe in den USA produziert, sich durch das Abkommen bedroht sieht, war eigentlich bekannt. Als öffentlicher Unterstützer Trumps war New Balance aber bisher nicht aufgefallen. Nachdem das bekannte Sneakers-Blog "Sole Collector" aus dem Zitat einen Artikel mit der Überschrift "New Balance befürwortet Trump-Präsidentschaft" machte, brach der Shitstorm los.
Bisherige Fans der Schuhmarke posteten Videos in sozialen Netzwerken, die zeigen, wie sie ihre New Balance aus dem Fenster werfen, ins Klo stecken oder in Flammen aufgehen lassen.
Ein Verantwortlicher der Firma sah sich gezwungen, den Kontext des Zitates gegenüber "Buzzfeed" klarzustellen. Das Statement beziehe sich allein auf das TPP-Abkommen und nicht auf irgendwelche anderen geo-politischen Themen. Gegenüber "Mashable" sagte die Firma, sie habe im Vorfeld der Wahlen sowohl Hillary Clinton als auch Bernie Sanders und Donald Trump in der Position unterstützt, Industrie-Jobs in Amerika zu schaffen und tue dies immer noch. Auf Twitter veröffentlichte New Balance ein allgemeines Statement, in dem betont wird, dass man schon in fünf Fabriken in Neuengland produziert habe, als niemand anderes dies getan habe.
In der TPP-Frage gibt es übrigens einen prominenten Gegenspieler. Der US-Konzern Nike, der einen Großteil seiner Produkte im Ausland fertigen lässt, hat Obama beim Abschluss des TPP-Abkommens öffentlich unterstützt. Das Abkommen wurde von zwölf Mitgliedstaaten, darunter USA, Kanada, Japan und Australien, am 4. Februar 2016 unterzeichnet, muss aber noch ratifiziert werden.