Der angeschlagene Autobauer Ford will als Teil seines Sanierungsprogramms mehr als 75.000 Beschäftigten in den USA Abfindungen und Vorruhestandsregelungen anbieten, wie Gewerkschaften mitteilten. Demnach sollen zwischen 35.000 und 140.000 Dollar (28.000 bis 110.000 Euro) geboten werden. Ford will am Freitag einen neuen Umstrukturierungsplan vorlegen. Es wird erwartet, dass darin weitere Stellenstreichungen und Werksschließungen vorgesehen sind. Nach Angaben der Gewerkschaft United Auto Workers setze das Angebot des US-Konzerns Anreize zum freiwilligen Verlassen des Unternehmens und umfasse Übergangsregelungen für ältere Angestellte.
Ford will am Freitag (Ortszeit) seine mit Spannung erwarteten Ergänzungen des Restrukturierungsplans "Way Forward" offiziell bekannt geben.
Laut einem Zeitungsbericht muss Ford in diesem Jahr mit einem Vorsteuerverlust von bis zu neun Milliarden Dollar rechnen. Grund dafür seien rote Zahlen in der Fahrzeugsparte sowie Kosten für die laufende Umstrukturierung, berichtete die Zeitung "Detroit News" unter Berufung auf nicht näher genannte Ford-Kreise. Ein Ford-Sprecher bezeichnete den Zeitungsbericht als Spekulation, die er nicht kommentieren werde.
Änderungen an der Konzernspitze
Anfang September hatte Ford überraschend die Konzernspitze ausgewechselt und sich mit Boeing-Manager Alan Mulally einen erfahrenen Sanierer ans Steuer geholt.
Am Donnerstagabend wurde bekannt, dass Ford-Vizepräsidentin Anne Stevens ihr Amt abgibt. Die 57-Jährige war seit Oktober 2005 für Umstrukturierungen zuständig, darunter für ein im Januar beschlossenes Sanierungsprogramm, das den Abbau von bis zu 30.000 Jobs und die Schließung von 14 Werken bis 2012 vorsieht. In der vergangenen Woche hatte Ford den als Sanierer erfahrenen Boeing-Manager Alan Mulally an die Spitze des Unternehmens geholt.