Schlichterspruch Streik bei Fluglotsen abgewendet

Chaotische Zustände wie am Londoner Flughafen bleiben deutschen Passagieren erspart: Im Tarifstreit der deutschen Fluglotsen gibt es eine Einigung. Allerdings müssen die Tarifparteien dem Schlichterspruch noch zustimmen.

Der monatelange Tarifstreit bei den deutschen Fluglotsen ist beendet und ein Streik an deutschen Flughäfen damit wohl endgültig abgewendet. "Es gibt eine Einigung", erklärten die beiden Tarifparteien, die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) und die Deutsche Flugsicherung (DFS), nach Schlichtungsgesprächen am Samstag in Stuttgart. Details sollen allerdings erst Ende nächster Woche genannt werden, wenn die Gremien der beiden Tarifpartner über das Ergebnis informiert wurden.

"Es gibt eine Erklärungsfrist bis Donnerstag, bis dahin werden keine Inhalte genannt", sagte GdF-Sprecher Marek Kluzniak der dpa in Frankfurt. DFS-Sprecher Axel Raab erklärte, es handele sich nicht um einen Schlichterspruch, die Parteien hätten sich so geeinigt. "Ich gehe davon aus, dass ein Streik damit abgewendet ist und dass die Einigung Bestand hat", sagte Raab der dpa. Seit dem 19. Januar hatte sich die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) als Schlichterin um eine Lösung bemüht. Damit war ein Streik, der den Luftverkehr in Europa erheblich behindert hätte, in letzter Minute abgewendet worden.

Seit Monaten ringen beide Seiten um einen Tarifvertrag für die 5300 Mitarbeiter der Flugsicherung, zu denen 1800 Lotsen gehören. Die Verhandlungen waren im November für gescheitert erklärt worden. Daraufhin hatte die Gewerkschaft mit Streiks der Fluglotsen gedroht. Die DFS hatte angesichts dieser Drohungen Anfang Januar erstmals ein konkretes Angebot vorgelegt, das bei zwölf Monaten Laufzeit drei Prozent Gehaltsplus und eine Einmalzahlung von 1750 Euro bringen sollte. Die Gewerkschaft hatte dies als unzureichend abgelehnt. Sie hatte zuletzt vier Prozent mehr Geld, eine Einmalzahlung sowie Umstrukturierungen in den Vergütungsgruppen gefordert.

DPA
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