Schließungen Telekom holzt bei den Callcentern

Die Deutsche Telekom will ihre Callcenter rentabler machen und künftig an nur 24 Standorten konzentrieren, dafür werden 39 Callcenter geschlossen. Außerdem sollen 6000 Mitarbeiter der Netzwerksparte zu schlechteren Konditionen in die kürzlich gegründeten Sparte T-Service wechseln.

Die Deutsche Telekom will ihre Callcenter rentabler machen und an 24 Standorten konzentrieren. Hamburg und Kiel werden im Norden bestehenbleiben, Lübeck und Schwerin dichtgemacht, wie aus Angaben des Unternehmens vom Donnerstag hervorgeht. Insgesamt werden 39 Callcenter geschlossen. In die verbleibenden Standorte sollen in den nächsten drei Jahren rund 70 Millionen Euro in eine verbesserte Infrastruktur investiert werden. Betroffen sind 8000 Mitarbeiter, die ihren alten Arbeitsplatz tauschen werden. Insgesamt sind 18.000 Menschen in den Callcentern der Telekom beschäftigt.

Hamburg wächst, Lübeck schließt

Das Standortkonzept sieht nach Angaben der Telekom vor, rund 400 Arbeitsplätze nach Hamburg zu verlagern. Hier waren bisher rund 600 Mitarbeiter im Kundenservice beschäftigt. "Wir haben uns für Hamburg entschieden, weil die Stadt eine hervorragende Infrastruktur bietet, einen großen Einzugsbereich hat und wir hier mit unserem Standort bereits eine starke Basis besitzen", berichtete Thomas Berlemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH. Die Leistungen der Callcenter beziehen sich im wesentlichen auf die Angebote von T-Home und T-Mobile für Privatkunden und Geschäftskunden.

Nachfolgend die Standorte, an denen die Callcenter geschlossen werden und weiterbetrieben werden sollen.

Hier schließen Callcenter:

Heilbronn, Karlsruhe, Passau, Ansbach, Detmold, Osnabrück, Bremen, Leer, Münster, Dresden, Hagen, Meschede, Krefeld, Mönchengladbach, Wesel, Koblenz, Köln, Aachen, Trier, Mainz, Giessen, Halle/Saale, Potsdam, Bad Kissingen, Würzburg, Kassel, Gera, Mannheim, Neustadt, Saarbrücken, Schwerin, Lübeck, Konstanz, Freiburg, Uelzen, Ulm, München, Weilheim, Berlin.

Hier bleiben die Callcenter erhalten:

Augsburg, Bielefeld, Bonn, Chemnitz, Dortmund, Düsseldorf, Erfurt, Eschborn, Frankfurt/Oder, Fulda, Hannover, Hamburg, Kempten, Kiel, Leipzig, Ludwigshafen, Magdeburg, Nürnberg, Oldenburg, Recklinghausen, Rottweil, Stuttgart, Traunstein, Weiden.

Neben dem Umbau der Callcenter plant die Telekom auch weitere massive Einschnitte beim Personal. Rund 6000 Mitarbeiter der Netzwerksparte sollen in die im vergangenen Jahr gegründete Sparte T-Service verlagert werden, bestätigte die Telekom Angaben aus Konzernkreisen. Die Beschäftigten sollen dort zu schlechteren Konditionen arbeiten.

Schlechtere Konditionen

"Das Gehalt wird auf das Niveau der Servicegesellschaften gebracht werden", sagte Personalmanager Dietmar Welslau. Die Telekom hatte im vergangenen Jahr rund 50.000 Beschäftige nach einem harten Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi in T-Service verlagert, wo die Beschäftigten zu schlechteren Konditionen arbeiten.

DPA
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