Die deutschen Exporte sind im Januar so stark eingebrochen wie seit 16 Jahren nicht mehr. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 66,6 Milliarden Euro ins Ausland und damit 20,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. "Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 1993 mit minus 21,4 Prozent", sagte ein Statistiker der Nachrichtenagentur Reuters.
Von der schwachen Nachfrage nach Waren "Made in Germany" waren alle Branchen betroffen. Deutlich stärker als der Durchschnitt mussten allerdings die Automobilindustrie und der Maschinenbau Federn lassen. Schon im Dezember (- 7,9 Prozent) und November (-12,2 Prozent) 2008 hatte die globale Wirtschaftsflaute die deutsche Exportwirtschaft hart getroffen. Die Einfuhren gingen zu Jahresbeginn im Vergleich zum Januar 2008 um 12,9 Prozent auf 58,1 Milliarden Euro zurück.
Wegen der weltweiten Nachfrageflaute rechnet der Exportverband BGA für 2009 mit einem Umsatzrückgang von bis zu acht Prozent. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Gründung der Bundesrepublik 1949.