Streik am Flughafen München Lufthansa streicht 140 Flüge

Pünktlich zum Ende der bayerischen Sommerferien streiken die Lufthansa-Piloten in München. Acht Stunden soll der Streik dauern. Mehr als 100 Flüge wurden bereits gestrichen.

Der angekündigte Streik der Lufthansa-Piloten hat am frühen Mittwochmorgen zunächst keine Auswirkungen am Münchner Flughafen gezeigt. Wie ein Sprecher des Flughafens bestätigte, herrschte in München zunächst normaler Flugbetrieb. Zwischen 10 und 18 Uhr sind die Piloten dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Die Airline hat einen Sonderflugplan in Kraft gesetzt und rund 140 Flüge von und nach München gestrichen. Insgesamt sind den Angaben zufolge 13.500 Passagiere betroffen. Lufthansa wies aber darauf hin, dass Langstreckenflüge von München aus starten sollen. Am Dienstagabend kündigte der Konzern ein konkretisiertes Angebot für Anfang kommender Woche an.

Dem Sonderflugplan zufolge sollen Passagiere auch über andere Lufthansa-Drehkreuze wie Frankfurt, Zürich, Wien und Brüssel, die vom Streik nicht betroffen seien, umgeleitet werden. Insgesamt könnten so mehr als 2000 Fluggäste ihr Ziel trotz des Ausstands erreichen. Die Passagiere würden per SMS oder Mail informiert.

Von Streichungen betroffene Fluggäste könnten kostenfrei umbuchen oder stornieren, innerdeutsch ist der Umstieg auf die Bahn möglich. Zudem seien in München Hunderte Hotelzimmer angemietet, im Transitbereich würden Übernachtungsmöglichkeiten eingerichtet. Der Konzern kritisierte den neuerlichen Streik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) angesichts der in Bayern endenden Ferienzeit scharf.

Konkretes Angebot nächste Woche

Es ist inzwischen der vierte Streik innerhalb von fünf Monaten. Hintergrund ist ein seit langem schwelender Tarifkonflikt bei Europas größtem Luftverkehrskonzern. Im Kern geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten bislang in ihrem Vorruhestand erhalten. Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht und behaupten ihrerseits, zu einer Einigung bereit zu sein.

Die Details des konkretisierten Angebots sollen der Belegschaft Anfang kommender Woche direkt nahegebracht werden, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Abend in Frankfurt. Es handele sich dabei nicht um eine neue Offerte, sondern es würden zusätzliche Details des bislang nur an VC gesandten Angebots genannt, erläuterte die Fluggesellschaft.

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ivi/DPA