TELEKOM-AKTIE Vorstand beschließt Sparmaßnahme

Freiwillige Einsparmaßnahme bei der Telekom: Die Vorstandsmitglieder um Telekom-Chef Ron Sommer wollen auf ihre Aktienoptionen verzichten. Grund sind die rapide gefallenen Aktienkurse.

Die Vorstandsmitglieder der Deutschen Telekom wollen einem Bericht der »Bild«-Zeitung zufolge als freiwillige Einsparmaßnahme in diesem Jahr auf Aktienoptionen als Teil ihrer Vergütung verzichten.

3000 weitere Führungskräfte sollen verzichten

Der Telekom-Vorstand wolle dies dem Aufsichtsrat vorschlagen, berichtete die »Bild«-Zeitung am Dienstag vorab. Neben Telekomchef Ron Sommer und seinen sieben Vorstandskollegen sollten zudem 3000 weitere Führungskräfte des Konzerns auf die Hälfte ihrer Aktienoptionen verzichten. Sommer steht wegen des rapide gefallenen Aktienkurses der Telekom in der Kritik.

Unter zehn Euro gesunken

In der vergangenen Woche war der Wert der T-Aktie erstmals unter zehn Euro gesunken. Aktionärsschützer kritisierten, dass 2001 die Gehälter des Vorstands insgesamt um knapp 90 Prozent höher lagen als im Vorjahr.

Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) hatte am Montag vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise die Gehaltsentwicklung bei Managern und insbesondere im Vorstand der Telekom scharf kritisiert. »Wenn ich mir anschaue, wie sich die Vorstandsgehälter entwickelt haben, während gleichzeitig tausende Stellen weggefallen sind - da muss ich sagen: Das ist negativ für die Akzeptanz unserer Wirtschaftsordnung«, sagte Stoiber in einem Interview des »Manager Magazin«. »Es ist den Bürgern nicht zu vermitteln, wenn zum Beispiel bei der Telekom die Vorstandsgehälter um bis zu 89 Prozent erhöht werden, wenn gleichzeitig die Volksaktie, in die viele kleine Sparer ihr Geld gesteckt haben, historische Tiefststände erreicht.«

Berichte über Ablösung dementiert

Als Sieger bei der Bundestagswahl im September hätte Stoiber entscheidenden Einfluss auf die Personalpolitik bei dem Unternehmen, denn der Bund ist größter Telekom-Aktionär. Die rot-grüne Bundesregierung hatte jüngst Medienberichte dementiert, wonach die Ablösung Sommers als Vorstandschef für die Zeit nach der Bundestagswahl beschlossen sei.