TOURISTIK-UNTERNEHMEN Nichts als ein Gerücht?

Der Reisekonzern Preussag hat Berichte zurückgewiesen, seine Touristiksparte TUI plane den Aufbau einer Niedrigpreis-Fluggesellschaft mit dem Billiganbieter Germania.

Der Reisekonzern Preussag hat Berichte zurückgewiesen, seine Touristiksparte TUI habe konkrete Pläne für den Aufbau einer Niedrigpreis-Fluggesellschaft mit dem Billiganbieter Germania.

»Das reflektiert in keinster Weise den Stand unserer Überlegungen«, sagte Preussag-Sprecher Frank Laurich am Montag. Wie bereits bekannt prüfe das Unternehmen zwar einen Einstieg in das Billigflug-Segment. Es sei derzeit jedoch noch völlig unklar, ob und wenn ja wie dies geschehen solle. Zugleich räumte der Sprecher ein, dass es im frühen Stadium der Prüfung natürlich auch Sondierungsgespräche mit potenziellen Partnern gebe. Zu Einzelheiten wollte er sich jedoch nicht äußern.

50 Maschinen in den nächsten drei Jahren?

Das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« hatte berichtet, TUI und Germania wollten eine Gemeinschaftsfirma gründen, an der Germania-Chef Hinrich Bischoff 80 Prozent und TUI 20 Prozent der Anteile halten sollten. Die neue Gesellschaft solle zunächst mit fünf Boeing-Flugzeugen aus dem Germania-Besitz die bestehenden Strecken von Berlin nach Frankfurt und Köln-Bonn übernehmen. In den kommenden drei Jahren solle die Flotte um 50 Maschinen wachsen und auch Fernstrecken bedienen. Der Ticketverkauf solle unter Führung der TUI über das Internet und die konzerneigenen Reisebüros laufen. Damit werde auch die Lufthansa in Bedrängnis geraten, weil die TUI-Reisebüros bei der Kranich-Linie bislang für rund eine Milliarde Euro Umsatz pro Jahr sorgten.

TUI und Germania arbeiten bereits eng zusammen. Im Charter-Bereich bezieht die Germania nach Aussage von Branchenkennern rund drei Viertel ihrer Passagiere von der TUI. Mit 970.000 Fluggästen war Germania in der Saison 2000/2001 siebtgrößte Chartergesellschaft. Unter den Fluglinien, die keinem Reisekonzern gehören, belegt Germania Platz vier. Der Preussag-Konzern will sich bei der Hauptversammlung am Mittwoch in TUI AG umbenennen.