Die US-Regierung hat der kalifornischen Baufirma Bechtel einen Großauftrag zum Wiederaufbau zerstörter Versorgungseinrichtungen im Irak erteilt. Der erste Auftrag hat nach Angaben des Amtes für Internationale Entwicklung (USAID) einen Umfang von 34,6 Millionen Dollar. Die Aufträge könnten letztlich sogar ein Volumen von 680 Millionen Dollar (622 Millionen Euro) in den nächsten eineinhalb Jahren erreichen, wenn der Kongress allen Ausgaben zustimme, teilte USAID mit.
Bechtel Corp. soll unter anderem das Energie-, Wasserversorgungs- und Abwassersystem in Irak wieder in Stand setzen. Die Firma mit Sitz in San Francisco hat in der Vergangenheit immer wieder ehemalige US-Kabinettsmitglieder beschäftigt, wie etwa den früheren Außenminister George Shultz und Ex-Verteidigungsminister Caspar Weinberger. Bechtel hat weltweit rund 47.000 Mitarbeiter und ist an 900 Bauprojekten in knapp 60 Ländern beteiligt.
Wahlkampf: Bechtel spendete große Summen
Bechtel zählt innerhalb der Baubranche zu den größten Wahlkampfspendern für Politiker. Nach Berechnungen des überparteilichen CRP-Instituts in Washington haben das Unternehmen und seine Beschäftigten in der zurückliegenden Wahlperiode mindestens 277.050 Dollar für Politiker auf Bundesebene gespendet. Dabei seien 57 Prozent an die Demokraten und 43 Prozent an die Republikaner gegangen. Außerdem sollen mindestens 166.000 Dollar an das Nationalkomitee der Republikanischen Partei geflossen sein.
Kritiker haben der US-Regierung vorgeworfen, dass es keine öffentliche Ausschreibung für Aufträge in Irak gibt, sondern stattdessen eine kleine Zahl von Firmen eingeladen wird, ihre Angebote einzureichen. USAID verteidigte diese Praxis mit der Aussage, diese Prozedur sei die einzige Möglichkeit, schnell Hilfe nach Irak zu bringen.