Bis zum Studienbeginn laufen die meisten Versicherungen über die Eltern. Spätestens nach der Inskription darf aber niemand mehr diesem Thema ausweichen. Und ein bisschen zeitlicher Aufwand für einen kleinen Versicherungs-Check muss auch eingeplant werden - doch dann ist jeder schnell auf der sicheren Seite und spart zudem noch bares Geld.
Besonders wichtig: die Krankenversicherung
Das wichtigste ist fraglos die Krankenversicherung. Bis zum Ende des 25. Lebensjahrs können sich Studierende über die Krankenkasse eines Elternteils beitragsfrei mitversichern. Dafür dürfen sie aber nebenbei nur maximal einen Minijob haben. Wer über 25 ist oder nebenbei mehr als 400 Euro monatlich verdient, kann sich nicht mehr bei den Eltern mitversichern und braucht eine eigene Police.
Der Beitragssatz für studentische Krankenversicherungen ist bei allen gesetzlichen Kassen gleich. Ab kommendem Wintersemester zahlen Studenten einheitlich pro Monat 47,53 Euro. Dazu kommt der Beitrag für die Pflegeversicherung, der je nach Familienstand zwischen 7,92 und 9,09 Euro liegt. Auch eine private Versicherung ist möglich, wenn der Student schon als Kind bei den Eltern privat versichert war. Die Kosten für entsprechende Policen liegen allerdings um einiges höher als bei den gesetzlichen Kassen.
Dann: die private Haftpflichtversicherung
Eine private Haftpflichtpolice ist ebenfalls ein Muss. Grundsätzlich gilt zwar die Versicherung der Eltern bis zum Ende der ersten Ausbildung auch für die Kinder - aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. So müssen die Eltern natürlich selbst versichert sein und der Student darf vor Studienbeginn nicht bereits berufstätig gewesen sein. Um Missverständnisse und Versicherungslücken zu vermeiden, sollten Studenten deshalb besser einen eigenen Vertrag abschließen. Dieser ist mit Beiträgen von rund 50 Euro jährlich ohnehin sehr günstig zu bekommen.
Immer wichtiger wird für Studenten der Schutz gegen eine spätere Berufsunfähigkeit. Aus der gesetzlichen Rentenkasse kann kaum jemand ausreichende Unterstützung erwarten, wenn er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Viele Versicherer bieten Studenten schon von Beginn des Studiums oder der Ausbildung an, eine Berufsunfähigkeitsversicherung für den angestrebten Beruf abzuschließen. Kann dann aus gesundheitlichen Gründen der angestrebte Wunschberuf nicht ausgeübt werden, zahlt der Versicherer Rente. Weniger sinnvoll sind dagegen Angebote, die nur einen reinen Erwerbsunfähigkeitsschutz beinhalten. Das bedeutet nämlich, dass eine Rente nur gezahlt wird, wenn für den Versicherten wirklich jede Tätigkeit ausgeschlossen ist - eine kaum zu bewältigende Hürde.
Vielleicht: die Hausratversicherung
Beim Thema Hausratversicherung zucken viele Studenten mit den Schultern: Solche Policen finden sich kaum in einem Studentenhaushalt. Ein Fehler, meinen Verbraucherschützer, denn wenn die Wohnung ausgeräumt und wichtige Gegenstände wie zum Beispiel der Computer gestohlen werden, bleiben Studenten ohne entsprechenden Versicherungsschutz auf den Kosten sitzen. Der Abschluss einer Hausratpolice sollte also gut überlegt werden - zumal bei einer geringen Versicherungssumme auch nur eine geringe Prämie fällig wird.
Auf keinen Fall sollten sich Studenten frühzeitig eine Rentenversicherung aufschwatzen lassen. Natürlich macht es Sinn, frühzeitig mit der privaten Altersvorsorge anzufangen. Aber eine klassische Rentenversicherung ist dafür der falsche Weg: Sie läuft viel zu lange und ist zu unflexibel, wenn der Student später einen anderen Lebensweg geht als heute geplant und die Versicherung sich als Klotz am Bein herausstellt. Die Alternative ist das Sparen in einem Investmentfonds oder - sehr sicher und konservativ - in einem Sparbrief.