Rundum geschützt Die richtige Versicherung fürs Kind

Nicht immer verläuft der Unfall eines Kindes so gimpflich - deshalb muss der Nachwuchs abgesichert sein
Nicht immer verläuft der Unfall eines Kindes so gimpflich - deshalb muss der Nachwuchs abgesichert sein
© colourbox
Jedes Jahr verunglücken in Deutschland 50.000 Kinder so schwer, dass sie niemals mehr für sich selbst sorgen können. Wenn Eltern vorgesorgt haben, springt die Versicherung ein. Wir sagen, welche Policen Kinder wirklich brauchen - und welche nur Geld kosten.

Wenn Kinder später einmal nicht selbst für ihren Unterhalt sorgen können, müssen sie finanziell abgesichert sein. Und dieser Fall kann schneller eintreten, als man glauben möchte. Rund 50.000 Kinder verunglücken jährlich deutschlandweit, manche davon können nie wieder arbeiten. Doch auch wenn ein Kind durch eine Krankheit oder Behinderung gesundheitliche Probleme bekommt, sollte vorgesorgt sein.

Private Invaliditätsversicherung

Helfen können in solchen Fällen am ehesten private Kinderinvaliditätsversicherungen. Wenn der Ernstfall eintritt, sollte die Invaliditätsversicherung wie die Unfallpolice eine einmalige Entschädigung und eine lebenslange Rente zahlen. Die Invaliditätsversicherung wird sowohl als separate Vertrag wie auch als Zusatzvertrag zu einer Unfallpolice angeboten und kostet jährlich bei einer ausreichenden Rente und Einmalzahlung zwischen 350 und 450 Euro.

Nur bei Unfällen hilft die private Vorsorge in Form einer Kinder-Unfallversicherung. Ratsam sind dabei Versicherungen, die zum einen eine monatliche Rente sicherstellen und zum anderen nach einem Unfall eine einmalige Summe auszahlen. So ist zum einen der monatliche Unterhalt des Kindes gedeckt und zum anderen steht Geld zur Verfügung, um notwendige Kosten wie zum Beispiel einen behindertengerechten Umbau der Wohnung zu finanzieren. Solche kombinierten Policen sind schon für 85 bis 130 Euro im Jahr zu bekommen, bieten aber eben keinen Schutz bei krankheitsbedingter Invalidität.

Muss: Haftpflichtversicherung

Ein weiteres Muss für Eltern ist der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung. Eigentlich selbstverständlich, aber noch immer ist jeder zweite Haushalt in Deutschland nicht haftpflichtversichert. Eine private Haftpflichtversicherung deckt alle Kosten durch Schäden ab, die das Kind verursacht und für die gehaftet werden muss. Eine Haftpflichtpolice nur für das Kind ist dabei nicht erforderlich. Die Familienpolicen gelten für alle Familienmitglieder und kosten zwischen 45 und 90 Euro im Jahr.

Als Ergänzung zur Haftpflichtversicherung wird oft eine Forderungsausfallversicherung angeboten. Sie zahlt, wenn man selbst geschädigt wird, der Schädiger jedoch nicht versichert ist und auch ansonsten nicht für den Schaden aufkommen kann.

Zusatzversicherung bei Auslandsreisen

Sinnvoll kann für Kinder auch der Abschluss einer privaten Krankenzusatzversicherung für die stationäre Behandlung sein. Sie stellt für das Kind einen umfangreicheren medizinischen Schutz sicher als es bei den Leistungen der gesetzlichen Versicherung der Fall ist. So ist zum Beispiel die privatärztliche Behandlung im Krankenhaus möglich. In vielen Fällen aber kaufen Eltern bei solchen Policen auch Leistungen ein, die nicht notwendig sind. So übernehmen einige Versicherer gegen Prämienaufschläge auch die Kosten für Zahnersatz. Die fallen aber vor allem in den ersten Lebensjahren erfahrungsgemäß eher selten an - hier ist das Geld im Sparschwein besser aufgehoben.

Eine wichtige Versicherung ist für Kinder auch immer eine zusätzliche Krankenversicherung bei Auslandsreisen, denn sonst bleiben Eltern fast immer auf den zum Beispiel im Urlaub angefallenen Arztkosten des Nachwuchses sitzen.

DDP
Oliver Mest/DDP