Depeche Mode blicken auf eine über 40-jährige Karriere voller großer Erfolge zurück, auch heute noch werden sie weltweit von ihren Fans bejubelt. Aber nichts ist für immer ... Dave Gahan und Martin Gore befassten sich zuletzt intensiv mit Tod und Vergänglichkeit, auch auf der neuen Live-Veröffentlichung "M" spielen diese Themen eine zentrale Rolle. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von der isländischen Jazz-Pop-Sängerin Laufey und Red-Hot-Chili-Peppers-Bassist Flea, der mit einem spannenden neuen Solo-Projekt für Aufsehen sorgt.
Depeche Mode – Depeche Mode: M
"Remember you must die", so wird es den Betrachtenden auch wieder im Trailer zu "Depeche Mode: M" unter die Nase gerieben. "Denke daran, dass du sterben musst." Es ist ein wenig erbaulicher Gedanke, den die meisten Menschen naturgemäß gerne wegdrücken. Aber nicht Dave Gahan und Martin Gore, die sich gezielt mit der Unausweichlichkeit des Todes auseinandersetzen und daraus auf ihre Art etwas Schönes machen. "Memento Mori" nannte die Band 2023 ihr letztes Album, in Erinnerung an das 2022 verstorbene langjährige Bandmitglied Andy Fletcher. Schwere Musik, in der gleichzeitig das Leben gefeiert wurde – auch in einem Film zur "Memento Mori"-Tour, der kürzlich im Kino lief und jetzt auf DVD und Blu-ray erscheint.
Die Reise führt nach Mexiko, also in ein Land, das für einen sehr eigenen Umgang mit dem Tod bekannt ist (man denke etwa an den "Día de Los Muertos"). Depeche Mode spielten dort, im Foro Sol Stadion in Mexiko-Stadt, 2023 drei ausverkaufte Konzerte vor insgesamt etwa 200.000 Menschen. Der Feature-Film "Depeche Mode: M" taucht ein in die mexikanische Kultur und erzählt von ihrer "engen Verbindung mit den Themen Tod und Vergänglichkeit, eingerahmt von Depeche Modes fesselnden Live-Performances". Daneben ist außerdem der Konzertmitschnitt "Memento Mori: Mexico City" enthalten. Bei beiden Filmen führte Fernando Frías Regie. Parallel wird "Memento Mori: Mexico City" auch als Live-Album auf CD und Vinyl veröffentlicht.
Laufey – Santa Claus Is Comin' To Town
Stilvoll und elegant, gleichzeitig frisch und sehr zugänglich: Nur wenigen Künstlerinnen und Künstlern der Gegenwart gelingt es, Jazz und Pop so hochklassig und geschmeidig auf einen Nenner zu bringen wie Laufey. 2024 hat die junge Isländerin mit dem Album "Bewitched" bereits ihren ersten Grammy gewonnen (Bestes Gesangsalbum – Traditioneller Pop), für die Verleihung 2026 ist sie mit dem aktuellen Werk "A Matter Of Time" auch wieder nominiert. Aber jetzt ist ja erst einmal Weihnachten – eine Zeit, in der Laufey immer besonders glänzt.
2022 verzückte Laufey ihr damals noch recht überschaubares Publikum bereits mit der EP "A Very Laufey Holiday", seither gab's jedes Jahr zur Festzeit ein bisschen neue Weihnachtsmusik von der 26-Jährigen, deren Einflüsse von Chopin und Ella Fitzgerald bis Norah Jones und Adele reichen. Die Adventszeit 2025 wird nun mit der Neuinterpretation eines echten Klassikers versüßt: "Santa Claus Is Comin' To Town". Charmant, stimmungsvoll, beschwingt: Schöner als Laufey kann man den Evergreen wohl kaum nachsingen. Begleitend entstand auch ein putziges Stop-Motion-Video, in dem Laufey als Trickfilm-Figur mit ihrem geliebten Stofftier Mei Mei The Bunny auftritt.
Flea – A Plea
Die ersten Kommentare im Netz pendeln alle irgendwo zwischen "Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet" und "Bitte viel mehr davon": Flea, bekannt als langjähriger Bassist der Red Hot Chili Peppers, hat die Jazz-Single "A Plea" inklusive Musikvideo veröffentlicht und für 2026 ein gleichnamiges Album angekündigt. Nach über 40 Jahren mit den Chili Peppers und bislang nur vereinzelten Nebenprojekten steht für Michael Balzary alias Flea nun also erstmals eine vollständige Solo-Platte an. Die Vorfreude unter den Fans ist nach dem ersten Vorgeschmack bereits riesengroß.
Dreieinhalb Minuten dauert das Intro zu "A Plea", mit Bass, Trompete und verspielter Schlagzeug-Untermalung, bevor Flea im punkigen Spoken-Word-Vortrag für gesellschaftliches Brückenbauen und mehr Miteinander plädiert. Knapp acht Minuten Jazz- und Afrobeat-Spektakel, die aufhorchen lassen. Für das kommende Album habe Flea (nicht nur ein herausragender Bassist, sondern seit 2009 auch studierter Jazz-Trompeter) laut Pressemitteilung mit einer "Traumband voller moderner Jazz-Visionäre" gearbeitet. Wann genau das Solo-Werk "A Plea" auf den Markt kommt, ist allerdings noch nicht bekannt.