Editorial Pakistan: stern-Leser spendeten 650 000 Euro

Liebe stern-Leser!

Mit einer unglaublichen Zähigkeit haben die pakistanischen Erdbebenopfer monatelang in Zelten und Verschlägen dem Winter getrotzt - und fast alle haben überlebt. Dass sie gerettet werden konnten, ist das Verdienst der pakistanischen Armee und der Hilfsorganisationen, die eineinhalb Millionen Obdachlose in Auffanglagern und abgelegenen Bergdörfern rechtzeitig mit dem Nötigsten versorgt hatten. Aber auch die stern-Leser nahmen eindrucksvoll Anteil am Schicksal der Menschen in Not: Auf dem Konto der "Stiftung stern" sind seit Oktober 650 000 Euro Spenden für Pakistan eingegangen. Wir leiten das Geld an Hilfsorganisationen weiter, von deren Arbeit unsere Reporter sich vor Ort ein Bild gemacht haben.

Nach ihrer jüngsten Reise ins Krisengebiet wissen stern-Redakteur Steffen Gassel und Fotograf Christoph Bangert von aufschlussreichen Begegnungen zu berichten. "In den zerstörten Bergdörfern der Nordwestgrenzprovinz waren wir tagelang unterwegs, ohne je eine Frau zu Gesicht zu bekommen", sagt Gassel. "Die strenge islamische Ordnung der Stämme verbietet ihnen jeden Kontakt außerhalb der Familie." Ganz anders in den Auffanglagern im Tal: Dort trafen die Reporter immer wieder Gruppen von Frauen mitten auf der Straße. Nachdem sie sich von Kopf bis Fuß in ihre Burkas gehüllt hatten, luden die Arbeiterinnen einer Nähstube das stern-Team zum Interview in ihr Zelt ein. Gassel: "Die Flucht aus dem Dorf ist für viele Frauen ein Aufbruch zu neuer Freiheit und Selbstständigkeit geworden. Arbeiten zu gehen oder gar mit Fremden zu sprechen - das hätten ihnen die Männer früher strikt verboten. Jetzt kommt es darauf an, diese Frauen weiter zu unterstützen!" Die Reportage beginnt auf Seite 30.

Die Vorstellung

eines neuen Autos, sagt man in der Formel 1, sei wie die Geburt eines Kindes. Der preisgekrönte Schweizer Fotograf Michel Comte und stern-Redakteur Markus Götting begleiteten wochenlang das neu gegründete BMW-Sauber-Team. Sie blickten den Designern in Hinwil bei Zürich über die Schulter und wurden gar ins Allerheiligste vorgelassen: den Windkanal. In Valencia erlebten sie die Premiere des Autos auf der Rennstrecke. Comte, der zu diesem Anlass einen Hubschrauber gemietet hatte, flog dabei so niedrig über den Kurs, dass die Fahrer in dem Luftwirbel kaum den Wagen auf der Piste halten konnten. Sein Fotoprojekt über den BMW-Rennstall wird sich über drei Jahre hinziehen. Zum Saisonauftakt in Bahrain präsentiert der stern ab Seite 174 die ersten Bilder.

Seit acht Monaten schon

hält eine Affäre um Untreue, Spesenbetrug und Prostituierte den VW-Konzern in Atem. Der stern berichtete immer wieder exklusiv über Details des Falls. Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig ermittelt noch, nur bei VW würde man die Angelegenheit am liebsten schlicht für beendet erklären. Die Schuldigen benannt, aus Kontrollmängeln gelernt - nach diesem Motto schloss VW-Boss Bernd Pischetsrieder jüngst die internen Recherchen ab. stern-Redakteur Johannes Röhrig hat nun einen jener dubiosen Deals nachgezeichnet (Seite 198), die damals die Affäre auslösten: den geplanten Export von Autos der VW-Tochter ðkoda ins afrikanische Angola.

Herzlichst Ihr

Andreas Petzold

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