Großbritannien Arzt geht für acht Minuten aus OP – um Sex mit Kollegin zu haben

Eine Operation in einem Operationssaal
Ein Anästhesist in Großbritannien hatte ein Schäferstündchen mit einer Krankenschwester – während der Patient unter Narkose auf dem OP-Tisch lag (Symbolfoto)
© Eibner-Pressefoto/Eibner Europa / Imago Images
Acht Minuten Spaß haben für einen Anästhesisten in Großbritannien ein Nachspiel. Der Arzt hatte während einer laufenden OP den Raum für ein Schäferstündchen verlassen.

Bei vielen medizinischen Operationen ist es üblich, die Patienten unter Vollnarkose zu setzen. Diese soll Schmerzempfinden und Bewusstsein betäuben, damit Patienten die Behandlung nicht wahrnehmen. Ein Arzt in Großbritannien nutzte dies aus, um während einer OP mit einer Krankenschwester Sex zu haben, wie unter anderem die BBC und der "Guardian" berichteten. Der Vorfall wurde laut BBC durch eine kürzliche Anhörung zur Berufsfähigkeit des Arztes öffentlich.

Der Vorfall ereignete sich demnach im September 2023 im Tameside Hospital in Greater Manchester. Eine "schockierte" Kollegin erwischte den 44-jährigen Arzt und die Krankenschwester in einer "kompromittierenden Situation". Die Kollegin meldete den Vorfall ihrem Vorgesetzten. Der Arzt wurde im Februar 2024 entlassen.

Laut den Berichten hatte der Anästhesist gesagt, er brauche eine Pause und müsse auf die Toilette. Er habe jemanden vom Pflegepersonal gebeten, den männlichen Patienten während der Operation zu überwachen. Stattdessen habe er sich in einen anderen OP-Saal begeben, um mit einer Krankenschwester Geschlechtsverkehr zu haben. Nach etwa acht Minuten sei er zurückgekehrt und habe seine Arbeit beendet.

Arzt zeigt sich reumütig

Der Arzt war nach seiner Entlassung nach Pakistan gezogen und wollte wieder in Großbritannien arbeiten. Er bestritt die Vorwürfe demnach nicht und bezeichnete sein Verhalten als "beschämend". Er räumte auch ein, dass er seinen Patienten in Gefahr gebracht haben könnte.

"Ich entschuldige mich aufrichtig bei allen Beteiligten und möchte die Gelegenheit bekommen, dies wieder gutzumachen", sagte der 44-Jährige. Er erklärte, der Vorfall habe sich nach einer "stressigen Zeit" ereignet, als er und seine Frau nach der Frühgeburt ihrer Tochter "als Paar nicht mehr zurechtkamen".

Dem Patienten entstand durch die Sex-Pause aber kein Schaden. Andrew Molloy, Vertreter des General Medical Council (GMC), sagte zu dem Vorfall laut BBC: "Man kann mit Fug und Recht sagen, dass dem Patienten kein Schaden entstanden ist." Der Eingriff sei ohne weitere Zwischenfälle fortgesetzt worden.

Vor dem Medical Practitioners Tribunal Service (MPTS) erklärte der Arzt, er wolle seine Karriere in Großbritannien fortsetzen und versprach, es handele sich um einen "einmaligen Fehler".

Anästhesist in Großbritannien erhält eine Verwarnung

Das MPTS sah ein "sehr geringes Risiko" einer Wiederholung. Der Anästhesist habe "seine eigenen Interessen über die des Patienten und seiner Kollegen gestellt", was ihn von der Patientenversorgung hätte ablenken können.

Die Vorsitzende des Tribunals, Rebecca Miller, sagte laut "Guardian", die Handlungen des Arztes hätten die Sicherheit des Patienten nicht beeinträchtigt, seien aber "bedeutend genug, um als schwerwiegendes Fehlverhalten zu gelten". Sie zeigte sich überzeugt, dass der Arzt entschlossen sei, sein Fehlverhalten nicht zu wiederholen, und schätzte das Risiko einer Wiederholung als "sehr gering" ein. Sanktionen wurden nicht verhängt, er erhielt lediglich eine Verwarnung.

"Das Tribunal war überzeugt, dass diese öffentliche Feststellung eines schwerwiegenden Fehlverhaltens ausreichte, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Berufsstand und angemessene berufliche Standards aufrechtzuerhalten, und dass es zu diesem Zweck nicht notwendig war, eine Feststellung der Beeinträchtigung der Berufsfähigkeit zu treffen", sagte Miller.

rw

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