
Riesentreffen
Eine Linie von Fontänen deutete an, dass sich unter der Wasseroberfläche etwas Außergewöhnliches ereignete – eine große Versammlung von Walen. Was so viele Pottwale in der Tiefsee vor der Nordostküste von Sri Lanka zusammenführte, war vielleicht die große Anzahl von Tintenfischen im Frühjahr, aber da war noch etwas anderes. Der Fotograf beobachtete Pottwale seit 17 Jahren, hatte aber noch nie ein solches Zusammentreffen von wahrscheinlich mehreren Hundert Tieren erlebt. Viele Familienverbände waren dabei – Mütter mit ihren Jungen, Tanten und Großmütter, aber auch riesige Männchen, eines mehr als 16 Meter lang –, die in der Tiefe aufeinandertrafen. Als der Fotograf ins Wasser glitt, war er überrascht vom
Lärm und der Unruhe. Das Wasser bebte vom Klicken, Summen, Quietschen und Knacken, mit dem die Wale untereinander kommunizierten. Während die Wale mit offensichtlichem Vergnügen ihre Körper aneinanderrieben und dabei vor Aufregung Exkremente ausstießen, verdichtete sich das Wasser zu einer wolkigen Suppe aus Hautschuppen und Tintenfischöl. Dass er sich überhaupt so lange inmitten der Wale bewegen konnte, um eine so eine eindrucksvolle Komposition aufzunehmen, hatte der Fotograf der Toleranz der Riesensäuger, seinen Schwimmkünsten und seiner Ausdauer zu verdanken. Das Bild war eine Premiere und zugleich ein Zeichen der Hoffnung. Die Zahl der Pottwale hat sich möglicherweise so weit erholt, dass die Tiere sich – wie es in den Tagen vor dem industriellen Walfang wahrscheinlich häufig der Fall war – wieder zu geselligen Zusammenkünften treffen und dabei die Ozeane befruchten und Kohlenstoff in die Tiefe schicken.
Tony Wu USA/Japan 2017
Lärm und der Unruhe. Das Wasser bebte vom Klicken, Summen, Quietschen und Knacken, mit dem die Wale untereinander kommunizierten. Während die Wale mit offensichtlichem Vergnügen ihre Körper aneinanderrieben und dabei vor Aufregung Exkremente ausstießen, verdichtete sich das Wasser zu einer wolkigen Suppe aus Hautschuppen und Tintenfischöl. Dass er sich überhaupt so lange inmitten der Wale bewegen konnte, um eine so eine eindrucksvolle Komposition aufzunehmen, hatte der Fotograf der Toleranz der Riesensäuger, seinen Schwimmkünsten und seiner Ausdauer zu verdanken. Das Bild war eine Premiere und zugleich ein Zeichen der Hoffnung. Die Zahl der Pottwale hat sich möglicherweise so weit erholt, dass die Tiere sich – wie es in den Tagen vor dem industriellen Walfang wahrscheinlich häufig der Fall war – wieder zu geselligen Zusammenkünften treffen und dabei die Ozeane befruchten und Kohlenstoff in die Tiefe schicken.
Tony Wu USA/Japan 2017
© Tony Wu / Wildlife Photographer of the Year 2017 / Knesebeck Verlag