Experten-Analyse Angebliche Puma-Videos zeigen vermutlich Hauskatze

Ein Puma in freier Wildbahn (Symbolbild Geiseltalsee)
Ein Puma in freier Wildbahn in Nordamerika – treibt sich ein Artgenosse am Geiseltalsee herum? (Symbolbild)
© xEvgeniyQWx via imago-images.de
Der Puma von Braunsbedra ist wohl eine optische Täuschung. Eine Analyse der Videos deutet daraufhin, dass es sich bei dem gefilmten Tier wahrscheinlich um eine Hauskatze handelt.

Der Puma, der angeblich am Geiseltalsee in Braunsbedra aufgetaucht war, ist wahrscheinlich eine große Hauskatze. Experten waren vor Ort und haben die Umgebung und das Video, das die Raubkatze zeigen soll, analysiert. Dazu verglichen sie die Größenverhältnisse des aufgenommenen Tieres mit dem Hintergrund und erstellten mit neuen Erkenntnissen einen Größenvergleich. Das Ergebnis: Der angebliche Puma ist erheblich kleiner. 

Schon ein zweites Video hatte einen Irrtum nahegelegt. Aus der Perspektive des neuen Videos sei das gefilmte Tier ebenfalls kleiner als zunächst vermutet.

Eine Mitarbeiterin des Landratsamtes hatte das erste Video aufgenommen – daraufhin hatten die Behörden eine großangelegte Suche veranlasst. Drohnen, eine Wärmebildkamera und ein Hubschrauber kamen zum Einsatz, brachten aber kein Ergebnis. Die zuständige Dezernentin des Landkreises hatte die Wahrscheinlichkeit für einen Puma am Dienstagabend noch auf 80 Prozent beziffert. Der Bürgermeister des 10.000-Einwohner-Ortes Braunsbedra, wo das Tier am Geiseltalsee gefilmt worden war, sagte T-Online zufolge : "Ich gehe von einem Puma aus."

Der Puma-Fall erinnert an Löwen-Sichtung in Berlin

Zuvor hatte der Landkreis mitgeteilt, im Fall einer neuen Sichtung solle das unbekannte Tier betäubt werden. Die Behörden warnten davor, sich diesem zu nähern. Der Landkreis hatte auch dazu aufgerufen, Hunde an der Leine zu lassen sowie Wälder und hoch bewachsene Bereiche bis auf Weiteres zu meiden.

Der Fall erinnert an eine angebliche Löwen-Sichtung in Berlin im Jahr 2023. Dort suchten Polizei, Jäger und Tierärzte rund 30 Stunden lang mit Hubschraubern und Drohnen nach dem Raubtier, das auf einem unscharfen Handyvideo zu sehen gewesen sein sollte. Es wurden damals dieselben Experten hinzugezogen. Sie nahmen das Video unter die Lupe und stellten Unterschiede beim Rücken, dem Schwanz und dem Bein fest. Die Löwin war in Wahrheit ein Wildschwein.

Quellen: "t-online", DPA, AFP.

tis

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