Der vom deutschen Nationalsozialismus entfesselte 2. Weltkrieg brachte eine Dimension der Kriegsführung hervor, die bis dahin unbekannt war. Ziele von Luftangriffen waren nicht mehr vorwiegend militärstrategischer Art, sondern kalkulierten bewusst auch Verluste unter der Zivilbevölkerung ein. Auch Hamburg wurde Opfer dieser neuen Kriegsstrategie.
„Operation Gomorrha“ war das Codewort der britischen Luftwaffe für einen der verheerendsten Luftangriffe des 2. Weltkrieges. Innerhalb weniger Tage starben mindestens 35.000 Menschen, rund 900.000 waren auf der Flucht.
Ziel der Ausstellung in der nördlichen Deichtorhalle ist das Bemühen, durch die Dokumentation der Ereignisse aus dem Juli 1943 darauf hinzuwirken, Krieg, wo und wann immer er ausbricht, anzuklagen und nicht denjenigen zu folgen, die krieger-ische Auseinandersetzungen zur Konfliktlösung suchen. Gezeigt wird eines der furchtbarsten Kapitel der Stadtgeschichte Hamburgs.
Mitteleuropa durfte Jahrzehnte des Friedens erleben. Die Bilder dieser Ausstellung sollen unabhängig von der Schuldfrage ins Gedächtnis rufen, zu welchem unsäg-lichen Leid der Krieg unter der Zivilbevölkerung führte.
Die Sprache der Bilder ist dramatisch, sie sind Zeugen jener Ereignisse, die Hamburg und seine Bevölkerung nachhaltig veränderte. In einer Verordnung des Polizei-präsidenten der Stadt Hamburg aus dem Jahre 1941 heißt es: “Im gesamten Gebiet der Hansestadt Hamburg ist das Photographieren der durch Feindeinwirkung entstandenen Schäden verboten.“ Die Bilder der Fotografen Erich Andres, Willi Beutler, und Hugo Schmidt-Luchs sowie des Feuerwehrhauptmanns Hans Brunswig machen den wesentlichen Teil der Aus-stellung aus. Als Berufsphotographen waren sie autorisiert, die Schäden aufzu-nehmen. Die Photographien sollten später als Beleg für Reparationsforderungen dienen.
Die Ausstellung will das im 2. Weltkrieg entstandene Leid nicht gegeneinander auf-rechnen, sondern nur die Situation zeigen, wie sie 1943 war. Hamburg steht hier stellvertretend für eine Vielzahl von Städten, die in Kriegen Opfer der Zerstörung und des Todes wurden.
Im Rahmen der Ausstellung zeigt das Kommunale Kino Metropolis in Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum ein durch Referenten kommentiertes Filmprogramm zum Thema „Bombenkrieg über Deutschland“. Der Film „Feuersturm über Hamburg“ von Hans Brunswig ist in der Ausstellung zu sehen.
Ausstellungsort: Nördliche Deichtorhalle, Deichtorstr. 1, 20095 Hamburg Dauer: 25. Juli bis 31. August 2003 Geöffnet. Di-So, 11 – 18 Uhr, Eintritt: 4.-€, ermäßigt 2,50 €, Schülergruppen 1.-€ pro Pers., mit Führung pro Schülergruppe 20.- € Website: www.lmz-hh.de Kontakt: Landesbildarchiv, Kieler Str. 171, 22525 Hamburg, Tel. 040-42801-5306, e-Mail: fotografie@lmz.hh.schule.de