Die Nachrichtenagentur Reuters hat den renommierten Preis das zweite Jahr in Folge gewonnen. Zum besten Pressefoto 2005 hat die Jury das Bild einer hungernden Mutter mit ihrem Kind in Niger ausgezeichnet. Das Foto des 35-jährigen kanadischen Fotografen Finbarr O'Reilly zeigt die abgemagerten Finger eines einjährigen Kindes, die sich an die Lippen seiner Mutter drücken. Es entstand am 1. August 2005 in Tahoua im Nordwesten des verarmten afrikanischen Landes, das von einer Hungersnot betroffen ist.
Aufnahme unter 83.044 Fotos ausgewählt
"Das Foto ist mir stets im Kopf geblieben, auch nachdem ich noch Tausende weitere während des Wettbewerbs angeschaut habe", sagte James Colton, Vorsitzender der Jury des "World Press Photo Award". "Dieses Bild hat alles: Schönheit, Horror und Verzweiflung." Die Aufnahme wurde unter 83.044 Fotos ausgewählt, die 4448 Berufsfotografen aus 122 Ländern eingereicht hatten. Dies sind 182 Bilder mehr als ein Jahr zuvor. Auch damals hatte mit Arko Datta ein Reuters-Fotograf die angesehenste und begehrteste Auszeichnung im Bildjournalismus erhalten. Es zeigt eine trauernde Inderin nach der Tsunami-Katastrophe.
"Wir sind sehr geehrt und extrem stolz, diesen Top-Fotopreis das zweite Jahr in Folge gewonnen zu haben", sagte Reuters-Chefredakteur Geert Linnebank. Auch Konzernchef Tom Glocer zeigte sich begeistert: "Fotografie ist sehr wichtig für Reuters und daher werden wir in diesen Bereich weiter investieren." Insgesamt hat Reuters in diesem Jahr drei Preise in drei Kategorien des Foto-Wettbewerbs gewonnen.