Auf der Weltklimakonferenz COP30 in der brasilianischen Amazonas-Stadt Belem ist es am Dienstag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen, als Dutzende indigene Demonstranten versuchten, sich Zutritt zum Konferenzgelände zu verschaffen. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.
BBC-Reporter beobachteten nach eigenen Angaben, wie UN-Sicherheitspersonal hinter einer Reihe brasilianischer Soldaten herlief und Delegierten zuriefen, sie sollten das Gelände verlassen. Auf Instagram-Videos einer Aktivistin war zu sehen, wie eine riesige Traube Indigener auf den Fluren des Konferenzzentrums Fahnen schwenkte und protestierte.
Einem Reporter der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurde ein Sicherheitsmitarbeiter in einem Rollstuhl weggebracht. Ein anderer Sicherheitsmann sagte dem Reporter, er sei von einem Trommelstock am Kopf getroffen worden. Die Sicherheitskräfte drängten die Demonstranten zurück und verbarrikadierten den Eingang mit Tischen.
Die Demonstranten forderten lautstark Zugang zu dem UN-Gelände, auf dem Tausende Delegierte aus aller Welt tagen. Sie waren Teil einer Gruppe von Hunderten, die zuvor zum Veranstaltungsort marschiert waren. Kurz nach den Auseinandersetzungen löste sich die Gruppe auf. Die Sicherheitskräfte hatten zuvor die Konferenzteilnehmer aufgefordert, im Gebäude zu bleiben, bis die Lage geklärt sei. Später wurde den Delegierten erlaubt, das Gelände wieder zu verlassen.
Indigene fordern mehr Mitsprache bei UN-Klimakonferenz
Indigene Anführer wollen auf dem Gipfel mehr Mitspracherecht bei der Bewirtschaftung der Wälder einfordern. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte die indigenen Gemeinschaften im Vorfeld der Konferenz als wichtige Akteure bei den Verhandlungen bezeichnet. Der prominente Anführer Raoni Metuktire sagte der Nachrichtenagentur Reuters jedoch in einem separaten Interview, viele Indigene seien verärgert über laufende Industrie- und Entwicklungsprojekte im Regenwald. Er forderte die Regierung in Brasilia auf, den Ureinwohnern mehr Rechte zum Schutz des Amazonas zu geben.