UN-Klimakonferenz "Vorübergehend, rücksichtslos und chaotisch": Newsom stellt Trump bloß

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom auf der UN-Klimakonferenz
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom nimmt bei der UN-Klimakonferenz kein Blatt vor den Mund
© Andre Penner/AP / DPA
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom wird immer mehr zum Hoffnungsträger der US-Demokraten. Dass Donald Trump keine Delegation zur UN-Klimakonferenz schickt, nutzt Newsom.

Delegierte aus mehr als 190 Staaten diskutieren auf der UN-Klimakonferenz Maßnahmen gegen den Klimawandel. In Belém fehlen laut den Klima-Fachjournalisten von "Carbon Brief" nur Afghanistan, Myanmar, San Marino – und die USA. Die ganzen USA? Nein. Ein kalifornischer Gouverneur hört nicht auf, dem US-Präsidenten Widerstand zu leisten. 

Tatsächlich hat Gavin Newsom die Klimapolitik von Donald Trump als dumm bezeichnet und vor einer chinesischen Dominanz im Umweltsektor gewarnt: "China überschwemmt den Markt und wird die nächste große globale Industrie dominieren", sagte Newsom in Belém.

Newsoms Stimme hat durchaus Gewicht: Als Gouverneur regiert er seit 2019 den bevölkerungsreichsten und wirtschaftsstärksten Bundesstaat der USA. Obwohl Kalifornien nur einer von 50 US-Bundesstaaten ist, ist seine Wirtschaft die viertgrößte der Welt.

Von der UN-Klimakonferenz ins Weiße Haus?

Trump hat den Klimawandel als Schwindel bezeichnet und versucht, den weltweiten Einsatz von fossilen Brennstoffen zu fördern. Die Regierung in Washington hat demonstrativ darauf verzichtet, eine US-Delegation nach Belém zu schicken. Unter Trump waren die USA bereits im Januar aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen.

Newsom, ein führender Politiker der oppositionellen Demokraten und scharfer Gegner Trumps, erwägt eine Kandidatur für das Weiße Haus im Jahr 2028.  Jetzt appellierte er an Staaten in aller Welt, sich nicht von Druck der Trump-Regierung von ihrem Kurs beim Klimaschutz abbringen zu lassen. Auch Kalifornien will – wie auch andere US-Bundesstaaten und Städte an Klimazielen festhalten.

Gavin Newsom schießt gegen Donald Trump

Trump sei "vorübergehend, rücksichtslos und chaotisch", sagte Newsom in Brasilien. Er hoffe, "dass die Menschen weltweit sich daran erinnern." Der Demokrat weiter: "Die Leute müssen aufstehen. Man muss sich einem Tyrannen entgegenstellen."

Er komme in Demut nach Belém, sagte Newsom. Trump habe jede Führungsrolle aufgegeben, "was die Themen betrifft, die uns hier alle zusammenbringen", sagte der Demokrat. "Das ist eine Abscheulichkeit, eine Schande." Er sei da, weil er nicht wolle, dass die Vereinigten Staaten von Amerika bei dieser Konferenz nur eine Fußnote seien.

Kalifornien hat ehrgeizige Klimaziele

Kalifornien ist Teil der sogenannten Under2Coalition, in der sich Bundesstaaten und Regionen zusammengeschlossen haben – nicht nur aus den USA, sondern auch international, so gehört aus Deutschland etwa auch Baden-Württemberg dazu. Die Mitglieder bekennen sich zu ehrgeizigen Klimazielen, im Fall der US-Bundesstaaten setzen sie sich damit dem Rückzug der Trump-Regierung aus der Klimapolitik entgegen.

DPA · Reuters
tkr

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