Gesamtsieger und damit Europäischer Naturfotograf des Jahres 2025 ist der junge Fotograf Luca Lorenz aus dem Norden Berlins.
Viele Tage lang beobachtete Luca aus der Ferne eine Baumhöhle tief in einem deutschen Wald, in der ein Sperlingskauzpaar (Glaucidium passerinum) nistete. Eines Tages verschwand das Weibchen – wahrscheinlich war es von einem Waldkauz oder Habicht getötet worden. Als die Jungen nach etwa einer Woche die Höhle verließen und auf den Ästen hockten – sie konnten noch nicht fliegen –, hatte das Männchen große Mühe, sich alleine um sie zu kümmern. Am Morgen nach ihrer ersten Nacht im Freien fand Lorenz das Männchen, das eine Maus in seinen Krallen hielt. Es machte keine Anstalten, sie zu fressen, sie war eindeutig für die Jungvögel bestimmt. Immer wieder rief der Kauz nach ihnen, doch es kam keine Antwort. Luca Lorenz: "Ich hatte das Gefühl, dass ich die Verzweiflung in seinen suchenden Augen sehen konnte, als ich dieses Bild machte. Die Jungvögel kehrten nie zurück. Wahrscheinlich waren sie in dieser ersten Nacht einem Beutegreifer zum Opfer gefallen. Es war herzzerreißend für mich, diese Situation mit anzusehen."
Luca Lorenz ist leidenschaftlicher Wildtierfotograf. Er hat sich sein Handwerk autodidaktisch mit viel Neugier, Leidenschaft, Ausdauer und Experimentierfreude selbst beigebracht. Von klein auf war Luca sehr berührt und fasziniert von der Schönheit der Natur. Oft wünschte er sich, dass alle um ihn herum diese Begeisterung für die kleinen Details mit ihm teilen würden. Manchmal war er enttäuscht, wenn sein Umfeld die Natur nicht mit demselben Staunen erlebte. Bei Spaziergängen hat er seine Familie oft etwas genervt, weil er ständig auf alles hingewiesen hat, was er schön fand – und das war nicht gerade wenig.
Heute zeigt er mit den Mitteln der Fotografie, was er in der Natur sieht, fühlt und liebt. Auf minimalistische, abstrakte oder auch malerisch verträumte Art und Weise setzt er die Schönheit der Natur und der Wildtiere in den Fokus. Es liegt ihm sehr am Herzen, seine Fotografie zukünftig noch stärker zum Schutz der Wildnis und der Artenvielfalt einzusetzen. Seine Bilder wurden bereits in zahlreichen renommierten Wettbewerben ausgezeichnet und finden internationale Beachtung