Psychologie Wie der Urlaub wirklich erholsam wird

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  • von Stefanie Maeck
Die Erwartungen sind hoch: Der Urlaub soll entspannt und einzigartig werden. Erkenntnisse aus der Stressforschung zeigen, wie das am besten gelingt. 
Frau im Meer
Ein perfekter Urlaub bietet Entspannung, aber auch Herausforderung
© Getty Images

"Augenblick, verweile doch, du bist so schön!" Viele Menschen mögen ähnlich denken wie der Dichter Johann Wolfgang von Goethe, wenn der Urlaubsmoment gerade perfekt erscheint, wenn sie das Feriengefühl einfach nur in Dosen abfüllen und konservieren möchten und die Rückkehr in den Alltag wenig verlockend erscheint. Doch Urlaub kann ein Mensch nach Erkenntnissen der Stressforschung und Arbeitspsychologie gar nicht auf Vorrat machen, er benötigt immer wieder kleine Auszeiten und Pausen, Miniurlaube also, um seine Batterien im Alltag aufzuladen. 

Dies haben Studien wie die Framingham-Herz-Studie gezeigt. Eine Teilstudie dieser US-Langzeitstudie zur Herzgesundheit von Frauen ergab beispielsweise, dass Frauen, die längere Zeit keine Pause in Form von Urlaub genommen hatten, ein gesteigertes Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden aufwiesen im Vergleich zu Urlauberinnen. Urlaubsreife erkennen die meisten Menschen übrigens gut: Spätestens, wenn Gedanken auch in der Freizeit und an Wochenenden um die Arbeit kreisen, zeigt dies aus Sicht der Stressforschung an, dass eine längere Pause benötigt wird. 

Doch auch wenn der Urlaub startet, gelingt es vielen nicht, sich zu entspannen und am Urlaubsort abzuschalten. Einige plagen sich mit Gedanken an ihren Beruf, andere stressen sich mit Idealvorstellungen, möglichst viel aus der kostbaren Zeit herauszupressen. Stressforschende und Arbeitspsychologen haben mittlerweile in einem Modell formuliert, auf welchen sechs Säulen ideale Freizeiterholung basiert – und mit welcher Haltung ein Urlaub viele Ressourcen in Menschen zu wecken vermag und ein hohes Stresslevel dem Gefühl von Erholung zu weichen beginnt.