Spärlich erhellen die Stirnlampen der Forschenden den Pfad zwischen den Tropfsteinen, die sich über Jahrzehntausende hinweg in der Höhle "Les Trois-Frères" gebildet haben. Jeder Schritt auf dem lehmigen Grund hallt schmatzend von den Wänden wider. Weit weg scheint hier in der Tiefe das beeindruckende Panorama der französischen Pyrenäen direkt an der Grenze nach Spanien und das grüne Tal des Flusses Volp draußen, der nun irgendwo unter der Höhle seines Weges fließt.
Immer wieder gibt das Dunkel Felsbilder frei: einen Löwen, der mit seinen runden Augen nach einem zu blicken scheint, den Kopf eines Steppenbisons, für den die steinzeitlichen Künstler so geschickt die natürliche Form des Gesteins genutzt haben, dass das Tier beinahe lebendig wirkt. Jedes Bild ist schon für sich meisterlich. Doch sind sie beide nur Vorboten, Ankündigungen für das, was die Forschenden im Inneren der Höhle noch erwartet: ein Raum mit Hunderten Kunstwerken.