Wer war hier?… Schnüffel … Mit wem? ... Schnüffel … Wohin wollten die?… Schnüffel.
Ein Spaziergang reicht, und Hunde wissen, was es Neues gibt in der Nachbarschaft. Im Vorbeigehen saugen sie jede noch so schwache Duftnote auf, schnuppern an Laternenpfählen, Bordsteinkanten und Baumstämmen. Die Vierbeiner zählen schließlich zu den Vielriechern, den sogenannten Makrosmaten.
Forschende schätzen, dass sie bis zu 100.000-mal besser riechen können als wir Menschen – was daran liegt, dass sie buchstäblich die Nase voll haben. Auf der Riechschleimhaut eines Dackels etwa sitzen rund 125 Millionen Riechzellen, bei einem Schäferhund sind es 220 Millionen, und der beste Schnüffler unter den Hunderassen, der Bluthund, kommt auf 300 Millionen. Je länger die Schnauze, desto mehr Riechzellen hat ein Hund in der Regel. Zum Vergleich: Wir Menschen verfügen nur über etwa fünf bis zehn Millionen davon.
Tolle Teams

Hunde nehmen Gerüche teils noch tagelang war
Und so riechen Hunde mit ihren feinen, feuchten Näschen sogar noch Stunden oder gar Tage später, an welchen Orten sich Frauchen oder Herrchen aufgehalten haben. Was uns Menschen dabei verrät? Die jedem eigene Duftnote. Denn wenn Bakterien unsere abgestorbenen Körperzellen zersetzen – zum Beispiel Hautschuppen –, entstehen Gase, die wie eine Wolke um uns herumwabern. Wo wir gehen und stehen, hinterlassen wir eine Duftspur.
Diese kann ein Hund auch dann noch erschnüffeln, wenn bereits Tausende Füße denselben Weg entlanggelaufen sind. Im "Riechkolben" – einem Teil des Gehirns – verarbeiten die Tiere die Gerüche und ordnen sie Gegenständen oder Personen zu. Bei einem Hund nimmt dieser Teil zehnmal mehr Platz ein als beim Menschen!
Zudem besitzen Hunde wie viele andere Tiere in ihrer Nase ein spezielles Organ, das Vomeronasal-Organ, mit dem sie bestimmte chemische Botschaften anderer Hunde wahrnehmen. Einmal am Hinterteil schnuppern – und schon wissen sie, wie die Laune des anderen ist und wer das Sagen hat.
Transparente Typen

Wie praktisch, dass sich Mensch und Hund seit Jahrtausenden so gut verstehen. Denn die Vielriecher helfen uns Wenigriechern mit ihrer Spürnase natürlich gern: Früher unterstützten sie Menschen vor allem bei der Jagd, um die Fährte eines Tieres aufzunehmen. Inzwischen schnüffeln sie in unseremnzwischen schnüffeln sie in unserem Auftrag nach Sprengstoff, Drogen, geschmuggelten Waren, Verbrecherinnen und Verbrechern. Nach Erdrutschen, Lawinenunglücken oder Erdbeben spüren sie verschüttete Personen auf. Wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausgefunden haben, können Hunde sogar Krankheiten riechen.

Das Kindermagazin GEOlino gehört wie der stern zu RTL. Ausgewählte Inhalte können Sie auch auf stern.de und in der stern App sehen. Mehr von GEOlino finden Sie zum Beispiel unter stern.de/GEO
Die Vierbeiner für diese Aufgaben zu trainieren funktioniert prima. Viele Hunderassen sind schließlich von Natur aus sehr neugierig und stecken ihre Nasen nur allzu gern in die Angelegenheiten anderer.