"Wasser marsch!" war das unausgesprochene Motto dieser Folge. Auftritt: eine Art Aquarium für hysterische Nixen. Heidi und Fotograf Kristian Schuller (Typ: nassforscher Saugkarpfen) gelüstet es nach Unterwasserfotos – natürlich nicht in einem geheizten Swimmingpool. Nein, die Mädels sollten elegant durch einen mit brackigem Wasser gefüllten Glaskasten gleiten, inklusive Kleidern mit Dreimeterschleppen. Und bitte dabei immer schön die Augen aufreißen! Bei vielen sah das Ergebnis so aus wie Clownfisch Nemo auf der Flucht vor Fischmörderin Darla.
Es flutschte einfach nicht so. Erwartungsgemäß bekam Erica einen ihrer Anfälle. Nach einer längeren Huste-Pause jammerte sie: "Ich habe das ganze Wasser in meine Lunge bekommen". Zudem weigerte sie sich standhaft, nah an der Scheibe entlang zu paddeln. Stattdessen verkündete sie nach getaner Arbeit trotzig: "Wasser ist nicht mein Ding." Bei anderen Kandidatinnen tummelte sich plötzlich ein Plastik-Hai im Becken. Für den "Blue Shark", der kürzlich beim Super-Bowl neben Katy Perry tanzte, reichte das Budget wohl nicht.
"Zucken vermeiden!"
Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass Heidis "Meedchen" nass gemacht wurden. In einer weiteren Challenge kreuzte ein Rennfahrer auf, der zufälligerweise in einem aus dem GNTM-Werbeumfeld bekannten Kleinwagen saß. Ganz eng fuhr er an die schlotternden Supermodels in spe heran – immer schön durch Pfützen. Da konnte der Hayo noch so oft "Zucken vermeiden!" zetern, nur Wenige gingen nicht baden.
Laura schon. Tränen flossen – vielleicht hatte sie auch einfach nur das Wasser-Motto gut verinnerlicht. Sie sehe auf allen Fotos so schlecht aus, "wie schwanger". Für sie offenbar das logische Gegenteil von "schön sein". Anuthida, die dieses Mal auf die Unterstützung des Plastik-Hais verzichten musste, erfand kurzerhand eine so genannte Autophobie: "Ich renne immer weg, wenn ich ein Auto sehe."
Chicks at work
Schon schlimm, aber nichts gegen die Mitarbeiter des "Blusenunternehmens" (Selbstbeschreibung), die zuvor auf der Suche nach einer "Ikone" für ihre neue Kampagne waren. Dafür ließen sie eigens Lisa, Varisa und Darya nach Italien einfliegen. Dem motivierten Trio präsentierte die Chefin freudig ihren Sparringspartner: Nein, keinen Frosch, den es zu küssen galt, sondern ein herkömmliches Huhn.
Dazu hagelte es Sprüche, die nur in der Modewelt als nicht behandlungsbedürftig gelten: "Man darf neben einem Huhn posen, das ist natürlich etwas Besonderes." Das Huhn sah es ähnlich und verzierte die weiße Bluse erst mal mit ein paar Spritzern uringelb.
Profis der Blusenbranche erschüttert so etwas natürlich nicht. Flugs wurde eine Ersatzbluse gebracht. Ob das Huhn ein Double hatte, ist nicht überliefert. "Mach 'ne tolle Situation draus!", forderte sodann der Fotograf, ausnahmsweise nicht Schuller, aber mindestens genau so unterbelichtet. Varisa, die der Chefin eigentlich mit ihren 16 Jahren zu jung war ("da kriege ich Muttergefühle"), schnappte sich schließlich Huhn und Job. Beim Shooting sollte sie dann nackten Beines und beblust den Boden schrubben: "Wir wollen dich sexy. Ja, stöhn noch mal!" drehte der Fotograf durch. Wo war da die Frau mit den Muttergefühlen?
"Du kommst arrogant rüber!"
Die letzte Aufgabe kam ohne Tiere und Wasser aus und war dementsprechend öde. Die Kandidatinnen sollten sich gegenseitig für eine Party im Stil des legendären New Yorker Nachtclubs Studio 54 stylen. Dafür wurden Duos gebildet, sinnigerweise "Style Enemies" genannt. So mussten sich etwa Erica und Erzfeindin Darya gegenseitig aufpolstern.
Am Ende hatte Heidi kein Foto für Erica. Mit ihrer Einstellung werde es im Modelbiz nichts: Zu viel Gezicke, zu viel Gemaule, zu wenig Freundlichkeit. Ihren etwas fülligeren Partner bei der Impro-Theater-Challenge empfahl Erica etwa "nicht mehr so viel zu essen". In ihrer Logik nur ehrlich, nicht etwa respektlos. Ihr Ausscheiden nahm sie zunächst scheinbar gelassen hin, bevor sie nachtrat: Heidi habe sie "einfach nicht gemocht". Auch egal, nein "scheißegal".
Jetzt gibt es nur noch eine, die Erica in Sachen Nervfaktor das Wasser reichen kann: Darya. Gastjurorin Erin Wasson brauchte nur drei Sekunden, um ihr Urteil über die 22-Jährige zu fällen: "Du kommst sehr arrogant herüber", so das Topmodel zum Möchtegern-Topmodel. Die baut indes schon mal vor – und lässt sich ausbilden: zur Immobilien-Kauffrau. Neben Model ja einer der Berufe, in dem bekanntlich nur die Besten arbeiten.