Im stern-Interview sprechen sich die Extremsegler Boris Herrmann und Arved Fuchs für mehr Klimaschutz aus. Besonders die Veränderung der Meere müsse stärker in den öffentlichen Fokus rücken. "Viele nehmen die Katastrophe, die gerade in den Meeren vor sich geht, kaum wahr", sagt Arved Fuchs. "Boris und mich verbindet, dass wir das ändern wollen."
Boris Herrmann, 40, hat bei der Vendée Globe, der härtesteten Segelregatta der Welt, den fünften Platz belegt. Arved Fuchs, 68, bereist seit mehr als 40 Jahren als Expeditionsleiter die Polarregionen. Beide haben auf ihren Booten ein Labor angebracht, das auf ihren Reisen unter anderem den CO₂-Gehalt der Meere misst. "Boris und ich segeln auf Routen, wo sonst kaum Schiffe fahren. Das macht unsere Daten so wertvoll", erklärt Fuchs. Die Erhebungen sollen Forschern helfen, den Wandel der Meere besser zu verstehen.
Über die Klimakrise sprechen Herrmann und Fuchs regelmäßig auch mit Schülern. "Ich will die Kinder nicht verängstigen, sondern ermutigen. Uns steht eine spannende Zeit bevor", sagt Herrmann im stern-Interview. "Vieles wird sich radikal ändern, weil es sich radikal ändern muss. Es wird eine gigantische Herausforderung, aber Herausforderungen haben auch ihren Reiz."
Im Interview erzählen die beiden nicht nur von ihrem Aktivismus, sondern auch von ihren Abenteuern. "Egal, ob man 80 Tage allein auf einem Rennboot über den Ozean rauscht oder zu Fuß durch die Arktis läuft: Der größte Feind ist man sich immer selbst", sagt Herrmann. "Die größte Herausforderung ist es, trotz aller Widerstände weiterzumachen."