In ihrer Hautarzt-Praxis ist sie Dr. Sandra Lee, im Netz aber ist sie berühmt als "Dr. Pimple Popper". Die amerikanische Dermatologin postet Videos, in denen sie ihren Patienten fiese Pickel ausdrückt. Ziemlich viele Leute fahren darauf ab. Eine Million Follower hat ihr Instagram-Account, Tendenz stark steigend. In einem Interview mit dem Magazin Vice hat sie nun versucht, das Phänomen zu erklären. "Ich denke, dass es sich für viele Leute befreiend oder befriedigend anfühlt, mit anzusehen, wie so etwas entfernt wird", sagt Lee.
Als sie entdeckt habe, dass es eine Community für Leute gibt, die sich gerne Pickelausdrückvideos ansehen, fing sie an, eigene Videos zu posten, erzählt Lee Vice. Sie legt allerdings wert darauf, dass sich ihre Videos qualitativ vom gemeinen Pickelporn abheben. "Meine Videos wurden ruhig, kontrolliert und in einem sterilen Umfeld gedreht - und ich bringe zu Ende, was ich anfange. Man sieht nichts, bei dem man sich denkt: 'Oh mein Gott, das wird sich entzünden' oder 'Oh Mann, das muss doch wehtun.'"
Bei Dr. Pimple Popper sollen sich auch Leute mit Pickelfantasien seriös aufgehoben fühlen. "Ich möchte nicht, dass sie das Gefühl haben, dass es Pornos sind, die du dir heimlich in deinem Zimmer anschauen musst", sagt sie.
Tipps von der Pimple-Popper-Universität
Als Königin der Pickel-Fetischisten hat sie sich erfolgreich etabliert, nun denkt Lee darüber hinaus: "Das große Ziel ist es, nicht nur Pickel auszudrücken, sondern den Leuten einen Einblick in meine Arbeit als Dermatologe zu geben und ihnen so hoffentlich auch etwas beizubringen", sagt sie.
Auf dem Youtube-Kanal Dr. Pimple Popper University gibt sie daher Tipps, wie man gegen Hautunreinheiten vorgehen kann und erklärt darüber hinaus auch schwierigere Themen. "Einige Leute waren überrascht zu sehen, dass man Zysten sicher entfernen kann oder das solche Operationen mit einer lokalen Anästhesie statt unter Vollnarkose behandelt werden können", sagt sie in dem Interview. "Diese Dinge sind weder wahnsinnig schmerzhaft, noch außergewöhnlich unangenehm - und jetzt, wo ich die Aufmerksamkeit der Leute habe, habe ich die Möglichkeit, ihnen etwas beizubringen."
Hardcorefans kommen aber mittlerweile lieber in ihre Praxis, um sich behandeln zu lassen - und zwar von überall her. Seit Kurzem empfängt die Ärztin in ihrer kalifornischen Praxis auch Patienten aus Kanada, Großbritannien oder sogar Saudi-Arabien.