Die Polizei hat eine weitgehend positive Bilanz des Gedenktags an die Zerstörung Dresdens gezogen. Fast alle Veranstaltungen und Versammlungen hätten dem Anlass des Tages "gebührend Rechnung" getragen, erklärte Polizeipräsident Dieter Hanitsch in der Nacht zum Sonntag.
Allerdings sei es auch immer wieder zu "Auseinandersetzungen zwischen Extremisten" von links und rechts gekommen, bei denen Unbeteiligte und Polizisten angegriffen worden seien. Die Polizei zählte mindestens 27 Leichtverletzte, darunter 15 Beamte. 29 Anhänger der linken und rechten Szene kamen demnach in Gewahrsam. Sie müssen sich unter anderem wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung verantworten.
Mehr als 15.000 Menschen hatten am Samstag der Bombardierung Dresdens vor 65 Jahren gedacht und zugleich mit einer Menschenkette und weiteren Kundgebungen ein Zeichen gegen einen Neonazi-Aufmarsch zu dem Gedenktag gesetzt. Nach Angaben der Polizei nahmen rund 6400 Alt- und Jungnazis an dem Treffen am Dresdner Bahnhof Neustadt teil.
Ihr geplanter Marsch wurde von Gegendemonstranten blockiert, daraufhin sagte die Polizei ihn aus Sicherheitsbedenken ganz ab. Kurzzeitig eskalierte die Situation: Laut Polizeipräsidium griffen Rechtsextreme die Beamten mit Feuerwerkskörpern, Flaschen und Reizgas an. Auch von den Gegendemonstranten kam es demnach zu massiven Angriffen auf Polizeibeamte. Insgesamt waren in Dresden 5700 Polizisten aus ganz Deutschland im Einsatz.