Gewalttat in Lübecker Bus Heldenhafter Busfahrer: "Ich dachte: 'So, du hast es geschafft. Die Leute sind alle raus.'"

Rettungskräfte stehen nach einem Anschlag auf einen Bus auf der Straße in Lübeck
Peter Spoth war mit seinem Bus auf dem Weg vom Lübecker ZOB in Richtung Travemünde als sich der Angriff ereignete
© Markus Scholz / DPA
Der brutale Angriff auf Fahrgäste eines Lübecker Busses hat bundesweit für Entsetzen gesorgt. Nun hat sich der Busfahrer in einem Interview zu den Geschehnissen geäußert.

Peter Spoths Arbeitstag verläuft eigentlich ganz normal. Um Viertel nach eins fährt er am vergangen Freitag mit seinem Bus vom Lübecker ZOB in Richtung Travemünde los. Das berichtet Spoth in einem Interview mit den "Lübecker Nachrichten". Doch plötzlich ereignet sich etwas Furchtbares. In dem vollen Bus seien Fahrgäste plötzlich zu ihm gerannt und hätten "Ein Psycho" und "Feuer" gerufen.

Der Busfahrer berichtet, dass er sofort angehalten und dafür gesorgt habe, dass so viele Fahrgäste wie möglich schnell aussteigen könnten. Sogar für die Unterstützung eines Rollstuhlfahrers beim Aussteigen sei gesorgt worden. Anschließend sei Spoth selbst mit dem Feuerlöscher in den hinteren Teil des Fahrzeuges gerannt, um den vom Angreifer verursachten Brand zu löschen. Und plötzlich habe er dem Täter gegenüber gestanden.

Lübecker Busfahrer machte alles richtig

Vom Angreifer wurde er so heftig geschlagen, dass er zu Boden ging und "spürte, wie das Blut über das Gesicht lief." Das berichtet der Busfahrer der Lübecker Zeitung. Andere Fahrgäste hätten anschließend den Angreifer von ihm weggezogen, woraufhin Spoth sich wieder aufs Feuerlöschen konzentriert habe.

"Ich dachte: 'So, du hast es geschafft. Die Leute sind alle raus.'" Erst als auch er den Bus verlassen konnte, sei ihm die große Gefahr angesichts des Messers vom Täter, mit dem dieser wild herumfuchtelte, bewußt geworden. 

Nach Ende des Bus-Dramas habe Spoth sofort seine Frau angerufen, um ihr mitzuteilen, dass er bis auf ein paar kleinere Blessuren keine Schäden davon getragen habe. "Nur das Hemd ist versaut – und das Unterhemd", ergänzte er lakonisch. Die Gewalttat in Lübeck hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Bislang sind die Motive des Angreifers, der mehrere Personen schwer verletzte, ungeklärt.

Bei der Gewalttat in dem Lübecker Bus sind mehrere Menschen verletzt worden
Bei der Gewalttat in dem Lübecker Bus sind mehrere Menschen verletzt worden
© TNN / DPA
Angriff auf Bus-Fahrgäste: Mehrere Verletzte, Tätverdächtiger festgenommen
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