Der Amokläufer von Virginia hat seine Opfer mit halbautomatischen Waffen getötet, die er sich ohne Probleme völlig legal besorgen konnte. Dabei handelte es sich nach bisherigen Erkenntnissen um Pistolen vom Typ "Glock 19" und "Walther P22".
Die Glock-Pistole mit dem Kaliber 9x19 soll einer der größten Verkaufsschlager in den USA sein. Ohne Magazin wiegt sie knapp 600 Gramm und ist somit ziemlich leicht. Der Lauf ist nur etwa 10 Zentimeter lang. Ein dreifaches Sicherungssystem verhindert, dass sich unbeabsichtigt ein Schuss löst. Inklusive Munition hat der Attentäter von Blacksburg 571 Dollar, umgerechnet 420 Euro) für die Waffe bezahlt. Beim Händler musste er nur ein Passfoto und seinen Führerschein vorlegen.
Die "Glock 19" ist weltweit verbreitet, beispielsweise bei Sicherheitsdiensten und der Polizei. Nach Angaben des österreichischen Herstellers vertrauen auch viele Elitepiloten der US-Luftwaffe auf diese Pistole, "um sich im Erstfall effizient verteidigen zu können".
Die in Deutschland produzierte Walther-Pistole vom Kaliber 22 ist noch kompakter als die "Glock 19": Sie wiegt knapp 470 Gramm, der Lauf misst nur 8,7 Zentimeter. Das Magazin fasst zehn Patronen. Ein Baukastenprinzip bietet mehrere Varianten. Der Hersteller beziffert den Kaufpreis der P22 auf 259 Euro, umgerechnet etwa 350 Dollar.
Nach Angaben der Carl Walther Sportwaffen GmbH in Ulm schätzen Jäger und Sportschützen ihr Produkt. Auch Militär und Polizei in vielen Ländern benutzen Walther-Waffen. Die Firma hat eine Niederlassung in den USA, wo in einer Fabrik des Partners Smith&Wesson andere Walther-Typen produziert werden.
Halbautomatische Waffen, auch Selbstlader genannt, laden nach Abfeuern eines Schusses und Auswurf der Hülse eine neue Patrone nach. Dann muss - anders als bei vollautomatischen Waffen - erneut der Abzug betätigt werden.