Am Rande des kleinen Ortes Sevnica in Slowenien steht seit kurzem eine neue Touristenattraktion. Es handelt sich um eine grob geschnitzte, überlebensgroße Holzstatue von Melania Trump, die aus Sevnica stammt. Die Holz-Melania thront auf einem hohen Baumstumpf am Ufer des Flußes Save, hat den linken Arm zum Gruß erhoben und trägt ein blaues Kleid - eine Anspielung auf das Kleid, in dem sich Melania Trump bei der Amtseinführung ihres Mannes im Januar 2017 zeigte.
Allerdings finden nicht alle Anwohner das derbe Kunstwerk schön und angemessen. Die Holz-Melania sei eine "Schande" und sehe überhaupt nicht wie Melania aus, sagen sie. Sie verkennen offenbar die Ionie und die sozialkritische Botschaft des Werkes.

Die Idee dazu hatte der US-Künstler Brad Downey. Der erklärte der Nachrichtenagentur AFP: "Ich kann verstehen, wenn Leute sagen, dass die Skulptur der Beschreibung ihrer physischen Erscheinung nicht gerecht wird." Das Ergebnis finde er dennoch "absolut schön". Der Nachrichtenagentur Reuters sagte er, dass er einen "Dialog über die politische Situation in der USA" anstoßen möchte.
Ein lokaler Bildhauer führte die Idee aus
Downey selbst hat die Statue nicht erstellt. Mit der Ausführung beauftragte er den Arbeiter und Holzkünstler Ales Zupevc. In einem Youtube-Video erzählt Zupevc über sich und wie es zu der Arbeit an der Skulptur kam. Downey sei mit Freunden irgendwann "sehr spät in der Nacht" zu ihm gekommen und hätte ihm seine Idee präsentiert. Gemeinsam hätten sie den Baum am Fluß nahe Sevnica gefunden.

In dem Video berichtet er von seinem mühsamen Leben als Arbeiter für eine Baufirma, die Wasserrohre und Kabel verlegt: "Ich plackere mich ab für jeden Cent", erzählt er. Das einzige, was er sich wünsche, sei mehr Zeit mit seiner Frau. Er habe nur selten am Wochenende frei, weil er so viel arbeiten müsse. Er sei froh, dass er die Statue gemacht habe. Melania sei eine "einfache Frau", die er nett finde, aber ihr gehöre "halb Amerika", während er gar nichts habe. So gesehen ist die Skulptur eine ernst gemeinte Mahnung daran, dass nicht alle Menschen zu so viel Reichtum kommen wie die Präsidentengattin aus Sevnica.