Die Bilder des Massensturzes von rund 100 Teilnehmern eines Radrennens nahe Bad Dürrheim lassen andere Mitfahrer nicht los. Mehrere von ihnen äußern sich in der "Badischen Zeitung" und beschreiben, was sie bei dem Unglück im Schwarzwald-Baar-Kreis erlebt haben.
Erschreckende Erinnerungen an Sturz
Teilnehmer Simon Leicht konnte noch zur Seite ausweichen, doch ihm bot sich ein Bild des Schreckens. "Dutzende Fahrer lagen ineinander verkeilt auf der Straße, teilweise schon blutüberströmt. Viele schrien vor Schmerzen." Er sei nicht einmal 200 Meter hinter der Spitzengruppe gefahren, als es zum Massensturz kam. In der Folge staute sich das Feld, und es ereigneten sich weitere Stürze in unmittelbarer Nähe. Manche habe es bis in die Wiese hinauskatapultiert, sagte Leicht der Zeitung.
Teilnehmer Alex Färber spekuliert im Blatt über die Gründe. "Vielleicht war jemand mittendrin, der unbedingt ganz vorn dabei sein wollte und dem die Erfahrung, in einem solchen Feld zu fahren, gefehlt hat." Es reiche eine leichte Berührung am Hinterrad des Vordermannes und schon könne es zu einem solchen Zwischenfall kommen. "Da bist du machtlos."
Magnus Männer meinte zur möglichen Ursache, dass nur ein kleiner Schlenker oder eine Bodenwelle ausreichten, um eine Kettenreaktion auszulösen. "Wenn ich da lese, der Unfall liege daran, dass hier in der Hauptsache Amateurfahrer am Start sind, das ist einfach falsch. Es liegt an der schieren Masse", sagt der Triathlet der BZ. Er selbst fuhr während des Radrennens in der Spitzengruppe.
Ermittlungen sind im Gange
Nach den Stürzen beim Radrennen "Riderman" ermittelt die Staatsanwaltschaft. Man wolle herausfinden, wie es zu den Stürzen von Teilnehmern gekommen sei, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz. Erst nach diesen Ermittlungen werde geprüft, ob ein Vorwurf der Körperverletzung erhoben werden könne oder nicht.
Nach Polizeiangaben kam es zum Massensturz in einer engen Linkskurve, weil sich dort zu viele Fahrer zur gleichen Zeit auf der schmalen Fahrbahn drängten. Das Rennen wurde abgebrochen.